Apple Watch Ultra 2 Testbericht: Endlich eine (wirklich) gute Sportuhr?

Mit der Apple Watch Ultra hat Apple im vergangenen Jahr erstmals eine Uhr speziell für Outdoor Sportler vorgestellt: Hochwertigere Materialien, einige spezielle Outdoor Funktionen, vor allem aber eine deutlich bessere Akkulaufzeit als die normalen Apple Watches, waren die Highlights der Uhr. 

Und obwohl hier vieles schon in die richtige Richtung ging und die Uhr definitiv die für Sportler am besten geeignetste Apple Watch war, so konnte sie in einigen Aspekten noch lange nicht mit Uhren von Garmin, Coros, Suunto oder Polar mithalten.

Ein Jahr später kam dann allerdings schon der nächste Anlauf, denn natürlich bleibt Apple seinem Jahresrhythmus treu und hat ein Jahr später auch schon die Apple Watch Ultra 2* vorgestellt.
Doch ist diese Uhr jetzt wirklich eine bessere Sportuhr und kann sie vielleicht sogar mit den Premium Modellen von Garmin und Co. mithalten?

Ich habe vor allem die Neuerungen gegenüber dem Vorgänger wie immer auf Herz und Nieren persönlich getestet und stelle dir in diesem Testbericht alle neuen Features der Ultra2 vor.

Also lass uns direkt starten, viel Spaß! 😉

Apple Watch Ultra2 am Handgelenk

Auf unserer Kategorieseite zu Apple Sportuhren findest du viele Testberichte zu anderen Apple - Sportuhren und auch verschiedene andere Artikel, u.a. Ratgeber und Einsatzgebiete von Apple Smartwatches. 

Highlights der Apple Watch Ultra 2 im Überblick

  • extrem helles und kontrastreiches AMOLED Display - noch mal deutlich heller  
  • Titan Gehäuse und bruchsicheres Saphirglas - daher auch gut als Outdoor Uhr geeignet 
  • Wasserdicht bis 10 ATM
  •  neue Sportfunktionen für Radfahrer, Läufer und Taucher
  • Akkulaufzeit: bis 2-3 Tage (Smartwachtmodus) - für Apple Uhren viel 
  • Besondere Funktionen: Sehr gute smarte Funktionen, in Verbindung mit einem Iphone, sehr robust 

Spannende Nebeninfos und erster Eindruck zur Apple Watch Ultra 2

Bevor wir wirklich mit diesem Testbericht starten, solltest du vielleicht folgendes wissen: Die Apple Watch feiert in diesem Jahr ihr 9-jähriges Jubiläum (Gratulation an dieser Stelle 😉)! Dementsprechend kam ja auch die Apple Watch Series 9 auf den Markt. Es ist stark zu erwarten, dass Apple für das 10-jährige Jubiläum, also für den runden Geburtstag, ein paar größere Updates und Änderungen für die Uhrenserie plant.

Beim iPhone zum Beispiel kam hier mit dem iPhone X ein durchaus größeres Update und vor allem auch ein neues Design. Ähnlich dazu könnte Apple im nächsten Jahr also mit einer Apple Watch Series 10 oder einer “Apple Watch X“ ebenfalls mit ein paar wirklich signifikanten Änderungen oder einem komplett überarbeiteten Design aufwarten, was dann auch vielleicht die dritte Generation der Apple Watch Ultra betreffen könnte.

Das ist natürlich alles erstmal nur Spekulation, aber in diesem Jahr – so viel kann ich schon mal vorwegnehmen – hat sich nicht sonderlich viel getan.

Fangen wir da zum Beispiel mal mit der Optik an und hier ist es wirklich absolut unmöglich die Apple Watch Ultra 2 von der letztjährigen Ultra zu unterscheiden. Die Uhren sind rein äußerlich identisch. Eineiige Zwillinge sozusagen… 😉

Hier siehst du mal den Vergleich zur Series 9:

Apple_Watch Ultra2 im Vergleich zur Apple Serie 9

Die Uhr hat also weiterhin ein 49 mm großes Gehäuse, welches aus Titan besteht und außerdem kommt das besonders bruch- und kratzfeste Saphirglas zum Einsatz. Das ist übrigens auch einer der Aspekte, wie sich diese Uhr von der normalen Series 9 absetzt, denn diese besteht aus Aluminium oder Edelstahl und es kommt kein Saphirglas zum Einsatz.

Die Apple Watch Ultra 2* ist also weiterhin super robust und hochwertig, sie ist auch zum Beispiel bis zu 100 Meter wasserdicht. Dafür ist sie aber auch vergleichsweise schwer. Alleine das Gehäuse wiegt 62 Gramm und mit dem Trail Loop Armband, für das ich mich entschieden habe, bringt sie es auf 71 Gramm. Das ist zum Beispiel im Vergleich zu Garmins Forerunner Uhren durchaus viel…

Die Uhr ist also schon ein ganz schöner Brecher, vor allem für zierliche Handgelenke. Die Garmin Fenix 7X Pro, die viele Menschen ja schon als deutlich zu groß einordnen, ist zum Beispiel mit einer Dicke von 14,9 mm nur einen halben Millimeter dicker als die Apple Watch Ultra und insgesamt ähneln sich die Dimensionen sehr stark. Und wir sprechen hier von der größten Version der Fenix 7 Pro…

Es gibt sie auch noch in zwei weiteren, kleineren Versionen. Diese Auswahl hast du bei der Apple Watch Ultra 2 nicht, diese Uhr gibt es nur in einer Größe.


Apple_Watch Ultra2_im Vergleich zur Garmin Fenix7

Armbänder Apple Watch Ultra 2

Und apropos Armband: Hier gibt es weiterhin das Alpine Loop für Outdoor-Abenteuer, das Trail Loop für Ausdauersportler und das Ocean Loop, welches speziell für extreme Wassersportarten und das Sporttauchen geeignet sein soll.

Ich habe mich wie auch im letzten Jahr für das Alpine Loop entschieden, und dieses ist wirklich sehr leicht, liegt gut am Handgelenk und sorgt generell für einen hohen Tragekomfort.

Apple_Watch Ultra2_Armband

Gehäusemerkmale und Unterschiede zur Apple Watch Ultra

Ansonsten haben wir hier außen weiterhin die typische, drehbare Krone mit dem hervorragenden schützenden Element, die Uhr hat die gleiche Form und alle Mikrofone, Sensoren, Tasten, Lautsprecher oder der Action Button befinden sich an den exakt gleichen Stellen.

Witzigerweise steht auf der Rückseite sogar weiterhin “Watch Ultra“ und nicht etwa “Watch Ultra 2“, also es gibt wirklich keine Chance, die Uhr rein äußerlich von seinem Vorgänger zu unterscheiden. Du kannst es gerne versuchen! 😉 

Dafür aber verspricht Apple, dass die Apple Watch jetzt das erste CO2-neutrale Produkt des Unternehmens ist und damit ein erster Meilenstein zu Apples Plan, bis zum Jahr 2030 vollständig CO2-neutral zu sein. Hier kann man jetzt sicherlich stundenlang darüber reden, welche Maßnahmen das Unternehmen hier genau ergreift, inwiefern das Ganze vielleicht “Greenwashing“ ist oder den Hersteller einfach nur für noch mehr Kunden attraktiv werden lassen soll… Ganz ehrlich, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet, aber ich denke, man kann es trotzdem zumindest mal positiv erwähnen, dass Apple hier überhaupt etwas in diese Richtung unternimmt.

Was ist neu im Vergleich zur Apple Watch Ultra?

Wie gerade schon einmal gesagt ist die Apple Watch Ultra 2 rein äußerlich nicht von seinem Vorgänger zu unterscheiden. Irgendwas muss sich natürlich aber dennoch getan haben und das hat es auch, und zwar bei den inneren Werten bzw. bei allem, was wir dann eben erst sehen, wenn wir die Uhr einschalten. Zum einen wäre da das Display.

Hauptunterschiede der Ultra2 zum Vorgängermodell Ultra

  • deutlich helleres Display
  • neue Taschenlampenfunktion
  • verbesserter Nachtmodus
  • schnellerer Chip (S9)
  • Gestensteuerung per Doppletipp

neues Display

Dieses ist natürlich weiterhin ein OLED-Display, welches extrem hell, farbenfroh und kontrastreich ist. Die Displays der Apple Watches im Allgemeinen waren eigentlich immer schon “State-of-the-art“ und so ziemlich die besten auf dem Markt. Das war dem Hersteller aber anscheinend nicht genug, denn jetzt ist das Display noch besser, weil vor allem noch heller.

Mit bis zu 3000 Nits ist das Display der Apple Watch Ultra 2 jetzt 50% heller als beim Vorgänger mit dessen bis zu 2000 Nits. Naja, zumindest in der Theorie.

Apple_Ultra2 Helligkeits-Vergleich zu Serie 9

In der Praxis muss ich sagen, dass der Unterschied zwischen 2000 und 3000 Nits jetzt nicht wirklich auffällt. Ich habe jetzt zwar aktuell keine Apple Watch Ultra mehr hier für den direkten Vergleich, aber ich habe diese Uhr über mehrere Monate getragen und kann mich daher noch sehr gut an sie erinnern. Ich habe wirklich nie, nie, nie gedacht, dass diese Uhr ja vielleicht noch ein bisschen heller sein könnte, denn auch diese fand ich persönlich schon super hell.

Dass die Apple Watch Ultra 2 jetzt nochmal 50% heller sein soll, sehe ich persönlich im Praxiseinsatz nicht, bzw. fällt kaum auf. 
Den Unterschied zwischen 1000 Nits und 2000 Nits sehe ich allerdings definitiv, denn 1000 Nits ist das, was zum Beispiel die Garmin Epix Pro bietet. Diese Uhr hat ebenfalls ein OLED-Display, ist aber eben deutlich weniger hell als die Apple Watch Ultra 2.

Apple_Watch Ultra2 und Serie 9 im Vergleich zur Garmin Epix_Pro

Und den Unterschied zu dessen Vorgänger, den sieht man eigentlich nur, wenn man entweder direkt in der Sonne steht - hier ist die Uhr besonders für eine Uhr mit OLED-Display immer noch sehr gut abzulesen - oder vor allem dann, wenn man die Taschenlampe aktiviert.

neue hellere Taschenlampenfunktion

Die Ultra 2 hat nämlich anders als zum Beispiel die Fenix 7 Pro keine verbaute Taschenlampe in Form von LED-Lichtern am Gehäuse, sondern nutzt die 3000 Nits aus, um einfach das Display super hell aufleuchten zu lassen. Diese Taschenlampe ist dann schon nochmal etwas heller als die der Ultra, also hier machen sich die zusätzlichen 1000 Nits dann schon bemerkbar.

Apple_Ultra2_Taschenlampe

verbesserter Nachtmodus

In die andere Richtung kann sich die Uhr jetzt aber auch dunkler schalten, bis runter auf 1 Nits, vorher waren es 2 Nits. Das ist vor allem bei der Nutzung bei Nacht sinnvoll. Und natürlich gibt es dann auch wieder einen Nachtmodus, bei dem alles nur in Rot und Schwarz dargestellt wird.

Apple_Ultra2_Nachtmodus

Also das neue Display ist nochmal heller, was sich sicherlich in einzelnen Fällen auch bemerkbar macht, aber es ist eigentlich so ein wenig eine Neuerung, nach der keiner so wirklich gefragt hat… Anders gesagt: Wenn man Nutzer der Apple Watch Ultra fragen würde, was sie sich noch an Verbesserungen erhoffen, hätten denke ich die allerwenigsten gesagt, dass die Uhr gerne noch etwas heller sein könnte.

schnellerer Chip

Das gleiche gilt auch für die zweite “größere“ Neuerung, und zwar den neuen verbauten Chip. Hier kommt jetzt nämlich der neue S9 zum Einsatz, eine neue Dual-Core-CPU mit 5,6 Milliarden Transistoren und damit 60% mehr als die vorherige Generation, wodurch einige Aufgaben bis zu zweimal schneller erledigt werden sollen. Auch hier: Klingt sicherlich alles gut, aber so wirklich bemerkbar macht sich dieser Unterschied aus meiner Sicht nicht.

Hier gilt nämlich eigentlich das Gleiche: Fragt man Nutzer der letztjährigen Ultra, so würde sich sicherlich so gut wie keiner darüber beschweren, dass die Uhr zu langsam ist. Im Gegenteil: Genau wie andere Apple Watches ist sie mit die schnellste auf dem Markt. Wenn man jetzt die Ultra und Ultra 2 direkt nebeneinander hält, dann würde sicherlich an einigen Stellen auffallen, dass die Ultra 2 Apps ein paar Millisekunden schneller öffnet oder so etwas, aber nutzt man sie nacheinander, so wüsste man nicht, welche Uhr mit dem neuen superschnellen Chip kommt, und welche den “veralteten“ S8 Chip aus dem letzten Jahr verwendet.
Auch hier also eine Neuerung, die für die Zukunft wahrscheinlich ein paar weitere Türen öffnet, für den Moment aber ein Update ist, nach dem keiner so wirklich gefragt hat. Widersprich mir gerne, wenn du das anders siehst! 😉

neue Siri Möglichkeiten

Ein paar neue Funktionen werden aber dennoch durch den neuen Chip auch schon jetzt ermöglicht. Zum einen wäre da die so genannte “On-Device Siri“-Funktion. Siri kennen wir natürlich bereits. Um diese auf der Apple Watch zu verwenden brauchen wir eigentlich ein gekoppeltes iPhone und eine Internetverbindung. Diese Internetverbindung soll zur Nutzung von Siri jetzt allerdings nicht mehr nötig sein, zumindest bei einigen Anfragen.

So kannst du Siri zum Beispiel nun auch ohne Internetverbindung befehlen, einen Timer oder Wecker zu stellen.

Apple_Ultra2_Siri

Aber so ganz viel mehr kann man damit Stand jetzt in diesem Offline Modus auch nicht machen. Apple hat jedoch angekündigt, dass es da in Zukunft Updates geben soll, bei denen Siri und Apple Health zusammenarbeiten, sodass man Siri dann zu Daten und Statistiken der Health App befragen kann, also wie lange man geschlafen hat, wie viele Schritte man gelaufen ist, wie die Herzfrequenz ist und so weiter – und das Ganze wie gesagt ohne Internetverbindung. Das geht dann auch nur in Verbindung mit dem neuen S9 Chip, kommt also auch per Update nicht auf die letztjährige Ultra.

Gestensteuerung per Doppeltipp

Eine weitere Neuerung, die dem neuen Chip vorenthalten ist, ist die Bedienung mithilfe der Doppeltipp Geste. Auch vorher gab es ja bereits Handgesten, die zwar auch funktioniert haben, aber ehrlicherweise nicht ganz so zuverlässig.

Nun gibt es eine neue Doppeltipp-Erkennungsfunktion. Du kannst also zweimal deinen Zeigefinger auf deinen Daumen tippen – Mittelfinger oder Ringfinger funktioniert übrigens genauso gut - und dann kannst du zum Beispiel zwischen Widgets hin- und herspringen, Musik stoppen oder starten oder Anrufe entgegennehmen. Das wiederum funktioniert jetzt wirklich sehr gut und zuverlässig.

Apple_Watch Ultra2_Gestensteuerung per Doppeltipp

genaueres Suchen des Iphones

Eine dritte Neuerung, die der neue Chip ermöglicht, ist das genaue Suchen des iPhones. Vorher konntest du über die Apple Watch ja bereits einen Klingelton auf deinem iPhone abspielen lassen, jetzt siehst du genau, wie weit du noch vom Handy entfernt bist und in welche Richtung du dich bewegen musst.
Das Ganze funktioniert jedoch aktuell nur auf dem allerneuesten iPhone, also dem iPhone 15. Mein iPhone 13 Pro Max, welches jetzt auch nicht gerade aus der Steinzeit stammt, ermöglicht das Ganze leider nicht.


Neuerungen bei den Sport- & Fitness-Funktionen der Apple Watch Ultra 2

In diesem Testbericht soll es ja vor allem um die Frage gehen, inwiefern sich die neue Apple Watch Ultra 2* als Sportuhr eignet. Hier hat bereits die erste Version der Ultra aufgrund des damaligen Watch OS Updates riesige Fortschritte gemacht.
Ich werde jetzt hier nicht mehr jede Funktion, die wir auch schon aus dem Vorjahr kennen, nochmal im Detail vorstellen, dafür empfehle ich dir einfach, meinen Testbericht zur Apple Watch Ultra zu lesen.

Dennoch können wir das Ganze natürlich nochmal kurz zusammenfassen. So viel Zeit muss sein! 😉

 Die wichtigsten Neuerungen bei den Sportfunktionen der Ultra 2

  • verbesserte Lauffunktionen, wie z.B. Schrittlänge und -frequenz 
  • Multisportmodus - speziell für Triathleten
  • Tauchcomputer App - speziell für Taucher

Die Apple Watch Ultra 2 bietet auch wieder eine Vielzahl an verschiedenen Sportmodi, darunter erfreulicherweise auch einen Multisportmodus für alle Triathleten und zum Beispiel eine spezielle Tauchcomputer-App für alle Taucher unter uns.

Apple_Watch Ultra2_Sportartenauswahl

stark verbesserte Lauffunktionen

Vor allem aber für Läufer hat die Apple Watch im vergangenen Jahr einen Riesen-Sprung nach vorne gemacht. Erstmals konnte die Uhr nämlich nicht mehr nur so Klassiker, wie Distanz oder Geschwindigkeit messen, sondern auch so etwas wie die Schrittlänge, die Schrittfrequenz, die vertikale Bewegung und die Bodenkontaktzeit.

Außerdem konnte sie auch direkt am Handgelenk die Laufleistung messen. Mit all diesen Statistiken hat man generell einen wirklich sehr detaillierten Einblick in die Laufeffizienz, was die Uhr dann auch für sehr fortgeschrittene Sportler interessanter werden lässt.

Apple_Ultra2_Laufauswertung

verbesserte Sensoren

Außerdem können Herzfrequenzzonen auch automatisch berechnet und anhand deiner Gesundheitsdaten personalisiert werden. Abseits des Trainings kann die Uhr dann auch noch den VO2-max Wert berechnen und für den Alltag stehen viele weitere Messungen zur Verfügung, wie natürlich

  • die Herzfrequenz, 
  • die Blutsauerstoffsättigung (SpO2-Wert),
  • das EKG,
  • die Körpertemperatur
  • oder zum Beispiel auch der Schlaf.

Bei Letzterem kann die Schlafdauer und zum Beispiel die Schlafphasen ermittelt werden, aber es gibt kein wirkliches Feedback zu all diesen Daten. Und genau da liegt auch hier weiterhin ein entscheidender Unterschied zu speziellen Sportuhren, wie denen von Garmin, Polar, Coros und Co.

Apple_Watch Ultra2_Schlaffunktion

Mit der vor kurzem ebenfalls vorgestellten Garmin Venu 3 zum Beispiel erhältst du einen Schlafcoach, der dir Tipps für das Verbessern der Schlafqualität und der generellen Erholung gibt.

Dafür versucht die Uhr die wichtigsten Faktoren miteinzubeziehen, also so etwas wie dein Alter, deine Aktivitäten, dein Schlaf der letzten Tage, Nickerchen während des Tages oder die Herzfrequenzvariabilität und dann empfiehlt dir die Uhr basierend darauf eine Schlafdauer für die bevorstehende Nacht. Nach einem sehr anstrengenden Tag und einer vielleicht wenig erholsamen letzten Nacht könnte diese empfohlene Schlafdauer zum Beispiel etwas höher sein.

Außerdem gibt es bei den Forerunner oder Fenix Uhren Widgets, wie die Trainingsbereitschaft, wo alle möglichen Faktoren aus deinem Training und deiner Erholung analysiert werden und dir dann ein Wert angezeigt wird, wie bereit du für deine nächste Trainingseinheit bist.

Oder auch der Trainingsstatus, der dir anzeigt, ob du deine Form aktuell verbesserst, verschlechterst oder beibehältst.

All diese Dinge gehen eben über den reinen Trainingsmodus hinaus, sie analysieren verschiedenste Daten und fassen dafür sinnvolle Ergebnisse für dich zusammen. Bei der Apple Watch Ultra 2 hast du zwar auch weiterhin viele Messungen und Daten, aber nicht so ein fundiertes Feedback dazu.

Hierin liegt also auch weiterhin ein großer Unterschied zwischen der Apple Watch Ultra 2 und speziellen Sportuhren.

verbesserte Sportfunktion für Radfahrer

Aber wie gesagt, die Uhr macht Fortschritte. Im letzten Jahr waren es eben vor allem die Läufer, die sich über neue Funktionen freuen durften, in diesem Jahr sind es die Radfahrer. Die Uhr ist jetzt nämlich mit Radfahrzubehör, wie vor allem Leistungsmessern kompatibel, das heißt sie kann auch fortgeschrittene Metriken, wie die Trittfrequenz oder die Radleistung ermitteln.

Außerdem neu ist, dass die Datenfelder der Uhr jetzt auch Live auf einem verbundenen iPhone dargestellt werden können. Also wenn du mit dem Rad unterwegs bist, kannst du dein iPhone quasi als Radcomputer nutzen, indem du dir die gemessenen Daten der Ultra 2 anzeigen lässt. Du musst also nicht immer dein Handgelenk zu dir drehen bzw. die Hand vom Lenker nehmen. 

Apple_Ultra2_Live Daten auf dem Iphone

Diese Updates betreffen jedoch nicht spezifisch die Ultra 2, sondern kommen mit dem neuen Watch OS 10 Update, welches du auch auf ältere Apple Watches laden kannst. Also letztes Jahr waren es die Läufer, in diesem Jahr die Radfahrer. Und nächstes Jahr? Ich denke es wird allerhöchste Zeit, dass Apple hier wirklich mal an die Outdoor Sportler denkt, also ich denke hier vor allem an das Wandern oder Bergsteigen.

In diesen Bereichen klafft nämlich weiterhin eine große Lücke zu den Uhren von Garmin und Co, vor allem in Punkto Navigation. Du kannst dich nämlich mit der Maps App zwar navigieren lassen und über die Kompass App auch eine Backtrack-Funktion nutzen, aber im vorinstallierten Trainingsmodus der Uhr kannst du dich nicht navigieren lassen. Du kannst also anders als bei vielen Sportuhren keine Routen auf die Uhr laden und dich während einer Trainingseinheit anhand dieser navigieren lassen oder während einer Trainingseinheit zurück zum Start navigiert werden. Das ist natürlich für Outdoor Sportler, an die sich die Uhr ja eigentlich richten soll, ein absolutes No-Go.

Nutzung von topografischen Karten 

Neu ist allerdings, dass du dieses Jahr jetzt doch topografische Karten nutzen kannst. Naja, zumindest so halb… Du kannst topografische Karten auf dein iPhone laden und diese dann darüber auf der Uhr zur Navigation nutzen. In der Maps App auf der Ultra 2 hast du neben den klassischen Karten dann jetzt also auch topografische Karten.
Aber wie gesagt nur in der Maps App, nicht im Trainingsmodus und noch größeres “Aber“: diese Karten gibt es Stand jetzt noch nur für die USA! Und damit hat sich das Thema für die meisten von euch und auch für mich auch schon wieder erledigt. Apple arbeitet daran, das Ganze zu erweitern, aktuell jedoch gibt es die topografischen Karten für Deutschland noch nicht.

Apple_Ultra2_topografische Karten

Also ja, es gibt Fortschritte, aber wirklich in ganz, ganz kleinen Schritten. Ich hoffe wirklich auf ein größeres Update zum 10-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr, vor allem dann für die Outdoor Sportbereiche. Fingers Crossed! 😉



Praxistest GPS und Pulsmessung - Wie genau misst die Apple Watch Ultra 2?

Wie genau ist das GPS der Apple Watch Ultra 2?

Gerade haben wir ja bereits über die Navigation gesprochen. Daran anknüpfend können wir jetzt auch noch über das Thema GPS sprechen.
Wie auch schon im letzten Jahr bietet auch die Ultra 2 wieder das so genannte Dual-Frequenz GPS-System, bei dem Satellitensignale auf dem L1 und L5 Band empfangen werden. Klingt kompliziert, im Grunde genommen haben wir einfach mehr Satellitensignale zur gleichen Zeit, was dann im Endeffekt auch die GPS-Genauigkeit erhöhen sollte.

In der Praxis hat sich dann auch im letzten Jahr zumindest bei mir bereits herausgestellt, dass die Uhr wirklich extrem genau ist. In diesem Jahr haben wir den exakt gleichen GPS-Chip, es sollten also eigentlich keine wahnsinnig großen Unterschiede zu erwarten sein. Aber dennoch wollte ich das Ganze natürlich auch wieder in der Praxis testen.

Hier siehst du jetzt erstmal eine kleine Joggingrunde, die ich gleichzeitig mit der Ultra 2 und mit der Fenix 7X Pro aufgezeichnet habe, die bisher zumindest bei mir persönlich so ziemlich die genaueste Uhr in dieser Hinsicht war bzw. ist. Und wie wir hier sehen weicht die Ultra 2 kaum von dessen Route ab, auch sie zeichnet die Strecke sehr genau auf und kürzt keine Ecken ab.

Dann war ich wie immer im Wald und bin dort auf engen Wegen den gleichen Weg hin- und zurückgelaufen, sodass die aufgezeichnete Strecke optimalerweise aus zwei genau übereinanderliegenden Teilstrecken bestehen sollte. Und das tut sie auch so ziemlich, also das hier ist ein wirklich genaues Ergebnis:

Apple_Ultra2_GPS_Genauigkeit

Hier habe ich schon deutlich ungenauere Uhren erlebt. Im Vergleich siehst du auch hier nochmal die Fenix 7X Pro, diese ist vielleicht wenn man mit der Lupe herangeht einen Tacken genauer, aber wirkliche Unterschiede gibt es nicht. In Sachen GPS-Genauigkeit braucht sich die Ultra 2 also definitiv nicht vor der Sportuhren-Konkurrenz verstecken! 😉

Wie gut ist die Pulsmessung der Ultra 2?

Genau das, was für das GPS gilt, gilt auch für die Pulsmessung, denn auch hier haben wir wieder den exakt gleichen Sensor, wie im letzten Jahr verbaut. Auf dem Gebiet der optischen Pulsmessung war die Apple Watch meinen Erfahrungen zufolge schon immer am genauesten. Vor allem bei Sportarten, die etwas schwieriger zu tracken sind, wie dem Krafttraining, waren die Apple Watches sogar die einzigen Uhren, die überhaupt zu gebrauchen waren. Bei allen anderen Herstellern habe ich immer einen Brustgurt empfohlen. Ist die Ultra 2 also hier auch wieder genau?

Apple_Ultra2_Pulsmessung beim Laufen

Hier siehst du eine meiner Laufeinheiten, in Blau die Daten der Ultra 2 und in Rot die eines Brustgurts, den ich zur Kontrolle getragen habe.
Am Anfang hat die Uhr ein paar Sekunden länger gebraucht, um den Pulsanstieg zu erkennen, was aber im Prinzip egal ist, da es keinen wirklichen Einfluss auf die Endresultate hat. Ansonsten war die Messung bis auf einen kleinen Wackler zwischendurch sehr genau und auch der Durchschnittspuls weicht nur um einen Schlag pro Minute vom Brustgurt ab.

Hier bei einer zweiten Laufeinheit sieht es sogar noch deutlich besser aus und der Durchschnittspuls weicht sogar nur um 0,2 Schläge pro Minute ab, also echt ein perfektes Ergebnis!

Beim Krafttraining im Fitnessstudio sah das Ganze aber dann schon anders aus und das hier finde ich sehr interessant:

Apple_Watch Ultra2 Pulsmessung bei Krafttraining

Die Uhr ist hier am Anfang genau, dann verschläft sie aber im Prinzip drei Pulsanstiege, ab dann ist die Messung jedoch wirklich extrem gut und genau. Also hier in der zweiten Hälfte des Workouts ist die Kurve der Ultra 2 fast identisch mit dem Brustgurt.

Bei einer weiteren Krafttrainingseinheit sieht es sehr ähnlich aus:

Apple_Watch Ultra2 Pulsmessung bei Krafttraining1

Auch hier erst genau, dann zwischendurch ungenau und zum Ende hin dann extrem genau. Woran genau das liegt, kann ich leider nicht sagen. Ich habe bei beiden Workouts ähnliche Übungen gemacht, jedoch in einer anderen Reihenfolge, also an den Übungen liegt es wahrscheinlich eher weniger.
Es ist auf jeden Fall etwas schade, dass es zwischendurch diese Aussetzer gab, da das Ergebnis ja ansonsten wirklich unglaublich gut ist.

Also insgesamt konnte ich nicht ganz so genaue Ergebnisse mit der Uhr erzielen, wie mit vorherigen Apple Watches, aber die Ultra 2 ist dennoch immer noch genauer als andere Sportuhren und Smartwatches.


Smarte Funktionen der Apple Watch Ultra 2

Bei den smarten Funktionen gibt es bei der Ultra 2 keine Neuerungen gegenüber dem Vorgänger der Apple Watch Ultra. Deshalb kann ich mich hier kurz fassen.
Interessieren dich die smarten Funktionen näher, schaue gerne im Testbericht zur Apple Watch Ultra rein. 

Durch den festverbauten Mobilfunkchip, kannst du die Ultra2, bei einem gebuchten Datentarif (eSim) auch ohne Iphone nutzen. Ich verwende z.B. die eSIM Karte der Telekom, die knapp 5,- im Monat kostet.   

Hier noch mal ein Überblick zu den smarten Funktionen der Ultra 2: 

  • Nachrichten empfangen und antworten per Kurzauswahl oder per Handschrift 
  • Anrufe entgegennehmen und tätigen, jeweils über Iphones (Android Geräte werden nicht unterstützt)  
  • Musik abspielen

Die Akkulaufzeit der Ultra 2

Als Letztes möchte ich dann auch noch über die Akkulaufzeit sprechen. Vorhin habe ich ja bereits ein paar Mal über das Szenario gesprochen, dass man Apple Watch Ultra Nutzer fragt, was sie sich an Verbesserungen von der Uhr erhoffen. Die wenigsten hätten hier wohl gesagt, dass die Uhr schneller oder noch heller sein soll. Auf der anderen Seite bin ich mir aber ziemlich sicher, dass eine der am meisten genannten Antworten eine bessere Akkulaufzeit wäre.

Akkulaufzeit der Apple Watch Ultra 2  im Überblick

  • 36 Std. im Normalmodus - in der Praxis knapp 3 Tage
  • im Stromsparmodus 72 h - auch hier in der Praxis deutlich mehr
  • 17 Std. bei Trainings im Stromsparmodus

All diese Menschen muss ich jetzt allerdings enttäuschen, denn auf dem Papier hält die Uhr genauso lang durch, wie auch schon ihr Vorgänger. 36 Stunden bei normaler Nutzung, 72 Stunden bei aktiviertem Stromsparmodus und bis zu 17 Stunden bei Trainings im Stromsparmodus. Ziemlich ernüchternd, ich weiß…

Apple_Ultra2_Akkulaufzeit

Man könnte ja eigentlich meinen, dass die Laufzeit zumindest etwas besser ist, da ja hier ein effizienterer Chip im Einsatz ist, dafür ist das Display jedoch auch heller geworden und anscheinend hält sich das Ganze so ungefähr die Waage, zumindest, wenn man Apples Angaben Glauben schenkt.

Meinen Erfahrungen zufolge stapelt Apple bei der Laufzeit tendenziell immer eher tief, also meistens ist etwas mehr drin als angegeben. Ich habe mir gedacht, ich wiederhole einfach den exakt gleichen Test, den ich letztes Jahr auch bereits bei der Ultra 1 durchgeführt habe, um zu schauen, ob es Unterschiede bei der Akkulaufzeit gibt.

Praxistest Akkulaufzeit

So sieht bei mir ein normaler Tag aus: An diesem Tag habe ich die Uhr morgens geladen, bin also mit 100% gestartet. Danach war ich eine halbe Stunde joggen, danach hatte die Uhr zu meinem Erstaunen immer noch 100%. Nach einer Ruhephase von 5 Minuten ging es dann auch direkt ins Fitnessstudio, danach hatte die Uhr noch 97%. Beim Sport selber verbraucht die Ultra 2 wirklich kaum Batterie, hier könnte man meinen, sie kann mit den Premium Sportuhren mithalten.

Da wird man allerdings schnell eines Besseren belehrt, wenn man die Uhr dann ganz normal im Alltag nutzt. Ich habe nämlich keine weitere Trainingseinheit mehr aufgezeichnet, aber einfach zwischendurch viele Apps und Widgets genutzt. Nachts habe ich dann auch noch meinen Schlaf aufzeichnen lassen und am nächsten Morgen, also 24 Stunden nachdem ich die Uhr auf 100% geladen habe, hatte sie noch 64%.

Damit würde sie grob 3 Tage durchhalten, was besser ist als die Series 9, ungefähr genauso viel wie die letztjährige Ultra, vor allem aber weiterhin deutlich schlechter als prädestinierte Sportuhren.


Neuerungen der Apple Watch Ultra2 in Videoform


Fazit zum Apple Watch Ultra 2 Test


Also gut, was können wir jetzt unterm Strich zur neuen Apple Watch Ultra 2 festhalten? Naja, es kommt ganz darauf an, wie man das Ganze betrachtet. Wenn du bereits die Apple Watch Ultra aus dem Vorjahr hast, dann gibt es kein Szenario, in dem ich dir den Kauf der Ultra 2 empfehlen würde. So einfach ist das Ganze.

Die Hauptunterschiede sind, dass das Display jetzt nochmal heller ist und die Software nochmal schneller ist – beides Dinge, die nicht wirklich nach einer Verbesserung verlangt haben und die man selber auch nur minimal bemerkt – sowie auch die verbesserte Gestensteuerung mit dem Doppelklicken, der CO2-neutralen Herstellung oder dem Offline Nutzen von Siri, was jedoch bisher nur sehr beschränkt möglich ist. Weitere Unterschiede, wie die neuen Radfahrfunktionen sind natürlich sehr erfreulich, kommen per Watch OS 10 Update jedoch auch auf die letztjährige Version der Ultra.

Wenn du also diese Uhr schon hast, dann empfehle ich dir nicht, dir jetzt die Ultra 2 zu holen. Wenn du jedoch noch gar keine Smartwatch oder Sportuhr hast, oder von der regulären Apple Watch Series 8, 7, 6 oder was auch immer kommst, dann könnte diese Uhr natürlich eine sehr sinnvolle Überlegung sein. Betrachte sie einfach eher als verbesserte Apple Watch Ultra, als wirklich als Ultra 2.

Und als diese hat die Uhr definitiv ihren Nutzen. Sie ist super robust und hochwertig, hat einen riesigen Funktionsumfang und bietet meinen Erfahrungen zufolge weiterhin die genaueste Pulsmessung auf dem Markt. Also definitiv eine sehr gute Uhr. Ich persönlich würde jedoch lieber noch ein Jahr warten, da dann wie gesagt das 10-jährige Apple Watch Jubiläum ansteht, wo wir dann hoffentlich mit vielen spannenden Neuerungen, wie vor allem einer endlich konkurrenzfähigen Akkulaufzeit, sowie Outdoor- und Navigationsfunktionen für Sportler rechnen können. Geduld ist also gefragt! 😉

Aber gut, ich hoffe jetzt erstmal, dass ich dir mit diesem Testbericht einen guten Eindruck von der Sporttauglichkeit der Ultra 2 geben konnte. Wenn du noch weitere Fragen oder Anregungen zu diesem Thema hast, dann hinterlass doch gerne einen Kommentar. Ansonsten wünsche ich dir jetzt viel Spaß mit deinem ganz eigenen Apple Watch Ultra 2 Test! 😉



Autor: Bernd Lakenbrink
Seit ich denken kann, habe ich eine sehr große Leidenschaft für den Sport. Da ich zudem sehr technikaffin bin und meine Stärken immer schon im naturwissenschaftlichen Bereich lagen, habe ich beschlossen diese beiden Leidenschaften als Autor und Youtuber miteinander zu verbinden. 

Hier findest du meine vollständige Autorenbeschreibung.

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