Ist die Apple Watch Series 7 eine gute Sportuhr? Ich habe es getestet!

Polar Vantage M Test

Garmin, Polar, Coros, Amazfit, Fitbit… Ich habe auf diesem Blog bereits einige Sportuhren und Fitnesstracker getestet. Eine Uhr, die im Vergleich dazu deutlich mehr Menschen am Handgelenk tragen, ist die Apple Watch. Auch wenn es sich dabei natürlich primär um eine Smartwatch handelt, nutzen sie auch immer mehr Menschen als Sportuhr. Doch wie gut eignet sie sich in diesem Fall?

Ich habe die neuste Version der Apple Watch, die Series 7, mal unter die Lupe genommen und möchte dir in diesem Testbericht von meinen persönlichen Erfahrungen berichten. Dabei werde ich nicht auf alle Funktionen der Uhr eingehen, sondern sie eben konkret aus der Sicht eines Sportbegeisterten, bzw. fitness- und gesundheitsorientierten Menschen beurteilen.

Ich teste also zum Beispiel den Trainingsmodus, die Pulsmessung, das Aufzeichnen von Routen mittels GPS, die Schlafanalyse und so weiter. Außerdem erzähle ich dir natürlich auch von den Schwächen der Uhr und besonders von einem Punkt, den ich persönlich problematisch finde. Aber gut, ich würde sagen, lass uns direkt los legen, viel Spaß! 😉

Vorteile

✅ extrem genaue Pulsmessung!

✅ sehr gute Sportuhr für den Alltag

✅ Riesen-Funktionsumfang (+erweiterbar)

✅ sehr schönes Design + Display

Nachteile

⛔ Akkulaufzeit!

⛔ Trainingsmetriken gehen nicht so sehr in die Tiefe

Lesefaul? Keine Sorge. Ich habe meine Erfahrungen mit der Apple Watch Series 7 auch bereits in Videoform auf meinem eigenen YouTube Kanal festgehalten. Für wirklich alle Details zu dieser wunderbaren Uhr würde ich dir aber dennoch raten, auch den Testbericht auf diesem Blog zu Ende zu lesen! 😉

Optik, Display & Akkulaufzeit

Ich weiß, ich weiß, du möchtest wahrscheinlich am liebsten direkt zu all den spannenden Funktionen der Apple Watch kommen. Mir selber geht es da ähnlich. Sprechen wir aber zunächst aber erstmal über die Optik und ein paar Eckdaten der Uhr. So viel Zeit muss sein! 😉

Die Apple Watch Series 7 gibt es aktuell in zwei verschiedenen Gehäusegrößen, nämlich 41 und 45 Millimeter. Ich habe mich dabei für die kleinere Variante entschieden. Das Gehäuse ist im Vergleich zur Series 6 zwar nur etwa einen Millimeter größer worden – also wirklich verschwindend gering – dafür ist das Display aber 20% größer geworden. Das liegt daran, dass der Rand des Displays kleiner geworden ist und nun quasi fließend ins Gehäuse übergeht.

Das heißt, das Display zieht sich jetzt auch über die Kanten des Glases hindurch. Dadurch sind nun zum Beispiel die Tastatur, oder auch einzelne Buttons auf dem Display größer, also im Prinzip einfach die gesamte Benutzeroberfläche.

Beim Display selber handelt es sich natürlich, wie für eine Apple Watch üblich, weiterhin um ein farbiges Always-On Retina-Display. Viele Sportuhren setzen ja eher auf transflektive Memory-in-Pixel Displays, da diese ihr Umgebungslicht reflektieren und somit besonders unter starker Sonneneinstrahlung beim Training im Freien sehr gut abzulesen ist und außerdem da diese Variante sehr akkuschonend ist.

Dennoch gefällt mir auch das Display der Apple Watch Series 7 sehr gut. Besonders in Innenräumen fällt auf, dass es einfach deutlich heller, farbenfroher und kontrastreicher ist als das einer Sportuhr. Hier siehst du im Vergleich mal die Garmin Fenix 6:

Apple Watch vs Garmin Fenix 6

Auch im Freien hatte ich eigentlich keine Probleme damit, das Display der Apple Watch abzulesen und sehe diesen Punkt wirklich schon mal als großen Vorteil der Uhr.

Dennoch muss man aus diesem Grund, wie eben bereits gesagt, Abstriche in Sachen Akkuleistung machen und zwar durchaus starke Abstriche. Als Garmin, Polar, Coros oder Suunto Nutzer ist man ja häufig Akkulaufzeiten von 6,7 oder sogar bis zu 14 Tagen gewöhnt. Hier bin ich selber also grundsätzlich schon mal etwas verwöhnt und musste dann Ernüchterung feststellen, dass es bei der Apple Watch leider ganz anders aussieht.

Diese hält im Normalfall nämlich nur einen Tag durch, laut Apple sind es 18 Stunden. Bereits beim Tracken eines Marathons mit durchgängiger Pulsmessung stößt die Apple Watch an ihre Grenzen, was für viele Ausdauersportler natürlich direkt ein Ausschlusskriterium ist. In dieser Hinsicht also ein klarer Punktabzug. Sorry, Apple…

Das Gute daran ist allerdings, dass sie sich sehr schnell aufladen lässt, innerhalb von 45 Minuten hat man sie normalerweise wieder von 0 auf 80% aufgeladen. Das habe ich mehrmals getestet und kann das so bestätigen. Aus sportlicher bzw. gesundheitlicher Sicht interessant ist auch, dass Apple angibt, dass man innerhalb von 8 Minuten Ladezeit wieder genug Akku hat, um seinen Schlaf 8 Stunden lang tracken lassen zu können. Der Akku kann also am Ende des Tages leer sein, dann lädst du ihn 8 Minuten auf, und dann solltest du wieder deinen gesamten Schlaf aufzeichnen lassen können.

Kommen wir dann nochmal kurz zurück zur Optik der Uhr. Die Apple Watch 7 ist in drei verschiedenen Gehäusevarianten verfügbar, nämlich einem Aluminium, einem Edelstahl und einem Titan-Gehäuse. Diese gibt es dann außerdem auch nochmal in vielen verschiedenen Farben und es sind auch verschiedenste Armbänder verfügbar. Ich habe mich dabei für die günstigste Variante, nämlich das Aluminium Gehäuse entschieden, und als Sportler natürlich für das Sportarmband. 😉

In dieser Version kommt die Uhr auf ein Gewicht von gerade einmal 32 Gramm für das Gehäuse und mit dem Armband kommt sie bei mir auf 57 Gramm, was auch im Vergleich zu anderen Sportuhren wirklich super leicht ist. Dennoch wirkt die Apple Watch sehr gut verarbeitet, hochwertig und sieht auch wie ich finde sehr schick aus. Dazu kommt noch, dass sie sehr angenehm am Handgelenk anliegt.

Bedienen lässt sich die Uhr natürlich auch wieder über einen Touchdisplay und über die drehbare Krone am rechten Gehäuserand. Die Bedienung finde ich insgesamt sehr gelungen. Der Touchdisplay reagiert deutlich besser, als der von den meisten Sportuhren, wenn diese denn einen Touchdisplay haben, und mithilfe der drehbaren Krone kann man auch mit schwitzigen Händen während des Trainings sehr vieles sehr gut bedienen.

Die Optik, Bedienung und das Display haben mich also auf jeden Fall schon mal überzeugt und der erste Eindruck ist gelungen.

Sport- und Trainingsfunktionen

Apple Watch Trainingsmodus

Genug der Vorworte… Kommen wir dann jetzt zum deutlich interessanteren Teil dieses Testberichts, nämlich den Sport- und Trainingsfunktionen. Ich kann es ja selber kaum erwarten! 😉 Zunächst einmal kannst du natürlich grundlegende Statistiken zu deiner täglichen Aktivität im Überblick behalten, also zum Beispiel deine gelaufenen Schritte, deine verbrannten Kalorien, deine Aktivitätsminuten und so weiter.

Im Trainingsmodus bzw. in der Trainings-App stehen dir dann 21 verschiedene Sportarten zur Verfügung, darunter natürlich Klassiker, wie Laufen, Radfahren, Schwimmen, Krafttraining oder HIIT, aber auch so etwas, wie Yoga, Training mit dem Rudergerät oder auch Tanzen ist hier dabei. Und du kannst dann auch noch weitere Sportprofile hinzufügen, wobei dir dann wirklich so gut wie alles zur Auswahl steht.

Interessant ist auch, dass die Apple Watch Standard-Aktivitäten, wie das Laufen oder Radfahren auch automatisch erkennt. Also wenn du zum Beispiel Radfahren bist, dann fragt dich die Apple Watch, ob du gerade trainierst und zeichnet dann automatisch das Workout mit auf. Diese Frage tauchte bei mir manchmal sehr schnell nach einer Minute auf, manchmal aber auch erst nach 5. Wenn du jetzt zum Beispiel erst nach 5 Minuten das Workout aufzeichnen lässt, dann wird die Zeit und deine Herzfrequenz allerdings zurückverfolgt und direkt in die Workout Statistiken integriert.

Apropos Workout-Statistiken: Je nachdem welches Trainingsprofil du dir aussuchst, werden dann die wichtigsten Statistiken dazu aufgezeichnet. Beim Laufen sind dann das eben zum Beispiel die gelaufene Distanz, die Geschwindigkeit, die Herzfrequenz, die verbrannten Kalorien oder auch die Höhenmeter. Welche Werte dir hier jetzt genau angezeigt werden, das kannst du über die App auch einfach individuell festlegen, wobei du dich dabei allerdings für maximal 5 Datenfelder entscheiden musst. Wenn du mehr Daten einsehen willst, kannst du bestimmte Zusatzapps auf die Uhr laden. Darauf kommen wir gleich noch zu sprechen.

Apple Watch Trainingsstatistiken

Außerdem wird während des Trainings natürlich auch deine Route getrackt. Zur Genauigkeit dieser Messungen kommen wir gleich auch nochmal ausführlich zu sprechen.

Für Läufer ist zum Beispiel auch noch die Auto-Pause Funktion interessant, die das Training automatisch pausiert, wenn du dich nicht mehr bewegst, also zum Beispiel, wenn du an einer Ampel stehst. Außerdem kannst du dein Training auch in Runden unterteilen, also zum Beispiel, wenn du auf der Laufbahn unterwegs bist und hier jede Runde tracken willst, oder wenn du dein Lauftraining in 1 km Segmente unterteilen willst.

Was beim Laufen oder generell beim Sport natürlich auch nicht fehlen darf, ist Musik. Du kannst zum einen die Musik deines Smartphones steuern, also zum nächsten oder letzten Song klicken oder die Lautstärke regulieren. Zudem kannst du aber auch eigene Songs auf die Uhr laden, sodass du dann auch ohne Smartphone loslegen kannst. Was bei mir selber übrigens dabei nie fehlen darf, ist der Motivations-Klassiker “Eye of the Tiger“. Aber gut, das ist ein anderes Thema! 😉

Was ich auch noch positiv hervorheben muss ist die Synchronisation der Daten nach dem Training. Bei Polar zum Beispiel dauert es teilweise ein paar Minuten bis die Daten von der Uhr auf dem Handy sind. Bei der Apple Watch sind es wirklich wenige Sekunden und nur ein Klick bis die Daten auf dem iPhone, dem iPad oder dem MacBook sind.

Abseits des eigentlichen Trainingsmodus kannst du deinen generellen Fitnesszustand und deinen Fortschritt auch in der Gesundheits-App verfolgen. Hierfür wird der VO2-max Wert berechnet, also deine maximale Sauerstoffkapazität. Das ist im Prinzip ein Maß für deine maximale Ausdauer-Leistungsfähigkeit, also mit diesem Wert kannst du immer dein aktuelles Fitnesslevel im Überblick behalten. Schon erstaunlich, was so ein kleines Stückchen Technik am Handgelenk so alles berechnen kann! 😉

Wenn du von all den Sport- und Fitnessfunktionen nicht genug bekommen kannst, dann hast du auch noch die Möglichkeit dir den Apple-eigenen Bezahldienst Fitness+ zuzulegen. Dort kannst du dann geführte Workouts, Meditationen, Achtsamkeitsübungen und so weiter machen. Dabei stehen verschiedene Trainingsarten, wie HIIT, Pilates, Yoga, Rudern oder Krafttraining zur Auswahl und jede Woche erscheinen neue Workouts, die du dann unter Anleitung von geschulten Fitnesstrainern durchführen kannst.

Dabei wird jedes Workout außerdem von der passenden Musik begleitet und es gibt auch einfache Workouts zum Gehen, bei dem dich dann inspirierende Geschichten von Menschen oder eben auch die passende Musik begleiten. Außerdem bekommst du auch konkrete Trainingsvorschläge und kannst mit deinen Freunden an Gruppenworkouts teilnehmen.

Der Kostenpunkt für Fitness+ liegt bei 9,99 Euro im Monat, oder 79,99 Euro im Jahr. Beim Kauf der Apple Watch 7 sind allerdings bereits 3 Monate kostenlos mit dabei. Ich muss sagen, dass ich Rahmen meines Tests die Nutzung von Fitness+ sehr genossen habe, aber ich denke ehrlich gesagt nicht, dass ich danach das kostenpflichtige Abomodell fortführen werde, denn auch so, ohne die Nutzung von Fitness+, bietet die Apple Watch 7 sehr viele gute Sport- und Fitnessfunktionen.

Was mir im Trainingsmodus hingegen ein bisschen fehlt, besonders im Vergleich zu Profi-Sportuhren, sind wirklich fortgeschrittene Trainingsstatistiken. Zum Beispiel bei der Garmin Fenix 6 kann man dann während des Trainings wirklich nochmal so etwas berechnen lassen, wie die Laufeffizienz, also Dinge, wie das vertikale Verhältnis beim Laufen, die Bodenkontaktzeit und so weiter.

Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Berechnungen solcher fortgeschrittenen Statistiken, wie dem eben angesprochenen VO2-max-Wert bei Garmin, Polar und Co. einfach nochmal ein Stück weit ausgereifter sind. Sicherlich kann man hier darüber streiten, wie sehr man solche Statistiken wirklich braucht, aber es ist auf jeden Fall so, dass die Flaggschiffe von Garmin, Polar und Co. hier nochmal mehr in die Tiefe gehen.

Bei der Apple Watch kannst du natürlich zahlreiche Zusatzapps auf die Uhr laden – wie gesagt, ich stelle dir gleich auch noch ein paar davon vor – aber du hast eben nicht alles gebündelt in einem Trainingsmodus, wie zum Beispiel bei der Garmin Fenix 6. Du kannst dich also über das Installieren von zahlreichen Apps an den Funktionsumfang der Fenix 6 herantasten, aber ich habe keine App gefunden, die all das, was die Fenix 6 bietet, in einem bietet. Ich lasse mich hier allerdings natürlich gerne eines Besseren belehren! 😉

Bei Garmin und Polar kannst du dir zudem individualisierte Trainingspläne erstellen lassen und geführte Workouts mitmachen, wofür du bei der Apple Watch ja wie eben gesagt in Form des Fitness+ Programms monatlich bzw. jährlich zahlen musst.

Apple Watch Fitness+

Ein weiteres noch viel größeres Problem sehe ich in der Abhängigkeit der Apple Watch von einem iPhone. Die Apple Watch kann nämlich nicht mit einem Android Smartphone verbunden werden, wodurch sehr viele der Funktionen, erweiterte Statistiken und so weiter leider nicht genutzt werden können. Viele der Vorteile, die die Apple Watch gegenüber anderen Smartwatches und Fitness-Uhren hat, fallen somit leider weg. Die Uhr bietet zwar eigenes WLAN, GPS und Bluetooth, sowie einen eigenen App-Store, funktioniert somit im Prinzip auch ohne Smartphone, doch wie gesagt, viele Funktionen, und zum Beispiel auch das Speichern von Daten wird auf das iPhone ausgelegt.

Generell wird der Funktionsumfang einfach enorm eingeschränkt, wenn du Android Nutzer bist. Bei dem Großteil der Funktionen, die ich bereits vorgestellt habe, und auch denen, die ich noch vorstellen werde, gehe ich also davon aus, dass du ein iPhone hast. In diesem Fall kannst du die letzten Zeilen einfach ignorieren! 😉

GPS-Genauigkeit – Wie genau zeichnet die Apple Watch meine Route auf?

Alle genannten Trainingsfunktionen hin oder her. Wichtig ist es natürlich auch noch, dass wir uns auf die gemessenen Daten verlassen können. Allen voran geht es mir hierbei um die Genauigkeit des GPS-Sensors, sowie des Herzfrequenzsensors. Fangen wir mal mit Ersterem an. Während deines Trainings kann mithilfe des GPS-Sensors deine Strecke aufgezeichnet werden und über diese Funktion werden dann auch Werte, wie deine Geschwindigkeit oder deine absolvierte Distanz berechnet.

Damit diese nicht verfälscht sind, sollte der GPS-Sensor natürlich möglichst genau sein. Um das zu testen, war ich mit der Apple Watch eine Runde Radfahren und habe meine Strecke aufzeichnen lassen. Gleichzeitig habe ich dann noch die Garmin Fenix 6 und die Polar Vantage V2 getragen, um zu schauen, ob es hier Unterschiede gab.

Apple Watch GPS-Genauigkeit

Und was soll ich sagen?! Ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, aber die Apple Watch 7 hat geliefert. Es gab eigentlich kaum Unterschiede zwischen den drei Uhren und insgesamt gibt es bei der GPS-Genauigkeit der Apple Watch nichts zu bemängeln.

Wo wir schon beim Thema GPS sind, können wir auch noch kurz über das Thema Navigation sprechen. Die Apple Watch verfügt über Karten, das heißt du kannst deinen aktuellen Standort einsehen und dich zu bestimmten Orten navigieren lassen. Außerdem siehst du alle Straßennamen und Standorte in deiner Nähe und was auch sehr schön ist, ist dass du hier mit der drehbaren Krone wunderbar in die Karte rein- und rauszoomen kannst und mit den Fingern die Karte drehen kannst.

Das ist zum Beispiel bei vielen Polar Uhren, wie bei der Grit X Pro, zu der ich ebenfalls kürzlich einen Testbericht veröffentlicht habe, nicht ganz so einfach in Karten zu zoomen und sich die Karte generell zurechtzulegen. Bei der Apple Watch geht das wirklich sehr schnell und einfach. Außerdem hast du hier nochmal deutlich mehr Details auf der Karte.

Im Trainingsmodus der Uhr kannst du dich standardmäßig allerdings nicht navigieren lassen. Dafür gibt es dann allerdings Zusatzapps, die du auf die Uhr laden kannst. Du kannst zum Beispiel die kostenlose Komoot App nutzen, um Routen auf die Uhr zu laden und dich anhand dieser navigieren zu lassen und ich persönlich nutze außerdem die App WorkoutDoors.

Diese kostet einmalig 5,99 Euro, doch das ist es in meinen Augen auf jeden Fall wert, denn damit kannst du dich dann navigieren lassen und außerdem alle möglichen Workout Statistiken, wie Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Kalorien, Höhenmeter, Herzfrequenzzonen und vieles mehr aufzeichnen und dir anzeigen lassen.

Hier kannst du dann auch mehr als nur die 5 Datenfelder aus dem Standard-Trainingsmodus einsehen. Du musst das natürlich selber entscheiden, mir persönlich war diese App die knapp 6 Euro jedoch absolut wert, denn bei der App habt ihr neben der detailreichen Navigation wirklich unglaublich viele Statistiken und könnt euch alles individuell so zusammenstellen, wie ihr möchtet.

Die Pulsmessung – Eine riesengroße Stärke der Apple Watch

Apple Watch Pulsmessung

Als nächstes wollte ich dann die Genauigkeit des Pulssensors testen. Die Apple Watch 7 kann natürlich, wie wir es ja schon bei ihren Vorgängern gesehen haben und wie es für eine Sportuhr ein absolutes Muss ist, deine Herzfrequenz direkt am Handgelenk messen. Dafür kommen diese LED-Sensoren auf der Gehäuserückseite zum Einsatz. Die Frage ist dann auch hier natürlich wieder, wie genau das Ganze ist.

Um das zu testen, habe ich während des Trainings gleichzeitig einen Brustgurt getragen, da dieser ja so ziemlich als die genaueste Option bekannt ist, seinen Puls zu messen. Abseits natürlich von irgendwelchen kontrollierten Laborversuchen. 😉

Zunächst einmal war ich dann also eine Runde joggen. Hier die Ergebnisse meines Lauf-Tests:

Messgenauigkeit der Apple Watch beim Joggen

Hier siehst du, dass die Apple Watch meinen Puls dabei wirklich sehr, sehr genau aufgezeichnet hat, denn dessen Werte weichen kaum von denen des Brustgurts ab. Was man dabei besonders hervorheben muss sind die Phasen, wo meine Herzfrequenz schnell steigt, also ganz am Anfang und wo sie schnell sinkt, also ganz am Ende.

Und auch die kleine Phase zwischendurch, wo es kurz runter und wieder hoch ging, wurde sehr gut aufgezeichnet. Hier habe ich übrigens einen Freund getroffen und bin kurz vom Joggen zum Gehen gewechselt, daher die kleine Pulsschwankung. 😉 All diese Phasen wurden sehr gut von der Apple Watch getrackt, was den allermeisten Sportuhren große Probleme bereitet. Auch die durchschnittliche und maximale Herzfrequenz, die für viele Sportler eine wichtige Rolle spielen, werden nahezu identisch angegeben.

Nächster Punkt auf der Agenda: Radfahren. Hier die Ergebnisse meines Rad-Tests:

Messgenauigkeit der Apple Watch beim Radfahren

Auch hier sah das Ganze erfreulicherweise sehr ähnlich aus. Denn auch hier kann man über die Genauigkeit der Apple Watch aber mal wirklich überhaupt nicht meckern, und auch hier sind beide Kurven wirklich sehr ähnlich, ja eigentlich wirklich identisch. Und tatsächlich ist das sogar mit die beste Pulsgenauigkeit, die ich bisher generell so erlebt habe. Und ich habe wirklich schon sehr viele Modelle getestet, wie du auch auf diesem Blog oder meinem YouTube Kanal überprüfen kannst, falls du mir nicht glaubst! 😉

Anders als beim Laufen oder Radfahren sieht es ja meistens beim Krafttraining aus, denn hier ist der Puls im Gegensatz zu diesen beiden Sportarten nicht so gleichbleibend, sondern schießt immer wieder schnell in die Höhe oder geht schnell wieder runter. Außerdem ist auch das Handgelenk hier immer wieder Rucklern und vielen kleinen Bewegungen ausgesetzt.

Das macht es für die optische Pulsmessung am Handgelenk unheimlich schwer und auch Profi-Sportuhren, wie die Garmin Fenix 6 haben hier ihre Probleme. Hier siehst du mal ein paar beispielhafte Pulsaufzeichnungen von den Sportuhren, die ich bisher so getestet habe:

Garmin Venu 2 Pulsmessung HIIT
Pulsmessgenauigkeit Fenix 6
Polar Vantage V2 Pulsmessung HIIT

Wie du siehst sind selbst ausgewiesene Profi-Sportuhren hier sehr ungenau und genau deshalb greife ich beim Kraft- oder HIIT-Training eigentlich immer zu einem Brustgurt. Bei der Apple Watch hingegen sieht es beim Krafttraining so aus:

Messgenauigkeit der Apple Watch beim Krafttraining

Klar, auch das sieht nicht perfekt aus, aber wir sehen hier, dass die generellen Verläufe meiner Herzfrequenz von der Apple Watch wirklich sehr, sehr gut aufgezeichnet wurden. Auch die minimale, durchschnittliche und maximale Herzfrequenz stimmen fast komplett mit denen des Brustgurts überein. Hier siehst du nochmal eine weitere Test Einheit:

Hier sieht es nun tatsächlich sogar noch besser aus. Also wirklich fast schon zu gut, um wahr zu sein. Die erste Hälfte des Workouts wurde wirklich absolut perfekt aufgezeichnet, dann gab es eine kleine Phase mit einer Ungenauigkeit, aber insgesamt wirklich eine sehr genaue Aufzeichnung.

Ich hatte eigentlich wie immer beim Krafttraining keine sonderlich hohen Erwartungen und war daher umso erstaunter, wie genau die Apple Watch hier meinen Puls erfasst hat. Um sicher zu gehen, dass das nicht nur ein einmaliger Glücksfall war, habe ich noch zahlreiche weitere Workouts tracken lassen und auch hier war die Genauigkeit so gut, dass ich meinen Augen kaum trauen konnte.

Unterm Strich ist die Pulsmessung der Apple Watch also meinen Erfahrungen zufolge wirklich um Längen besser als die von jeder Sportuhr, die ich bisher getestet habe und ganz ehrlich, bei dieser Genauigkeit bin ich tatsächlich an einem Punkt, wo ich überlege, den Brustgurt auch beim Krafttraining oder HIIT in Zukunft wegzulassen.

Gesundheitsfunktionen

Auch abseits des Trainings bietet die Apple Watch für Sportler, sowie fitness- und gesundheitsorientierte Menschen einige sinnvolle und interessante Statistiken. Das Besondere bei der Apple Watch ist übrigens auch, dass du nicht nur vorinstallierte Apps hast, wie es ja bei vielen Sportuhren der Fall ist, sondern, dass du dir eben selber Apps aus dem App Store auf die Uhr laden kannst. Da gibt es dann verschiedenste Optionen, um deinen Sport, dein Fitnesslevel und deine Gesundheit im Auge zu behalten.

Beispielsweise kannst du über einen eingebauten SpO2-Sensor deine Sauerstoffsättigung tracken lassen. Diese wiederum gibt im Prinzip eine Auskunft über die Effektivität des Sauerstofftransports in deinem Körper. Eine besonders hohe oder besonders niedrige Sauerstoffsättigung können auf Lungenerkrankungen oder eine falsche Atmung hindeuten.

Außerdem kannst du anhand der Sauerstoffsättigung bei Alpinsportarten oder Expeditionen ermitteln, wie sich dein Körper an extreme Höhen gewöhnt bzw. wie sich der Körper akklimatisiert und auch für die Schlafanalyse stellt dieser Wert wichtige Informationen zur Verfügung. Insgesamt macht es auf jeden Fall Sinn das Ganze im Auge zu behalten. Was ich natürlich auch tue, in den letzten Wochen dann eben mit der neuen Apple Watch! 😉

Auch hierbei habe ich der Apple Watch nicht einfach blind vertraut, sondern das Ganze mithilfe eines Pulsoximeters gegengetestet. Und ähnlich wie bei GPS und Pulsmessung war ich auch hier sehr zufrieden mit den Ergebnissen, das heißt die Apple Watch hat meine Sauerstoffsättigung ziemlich genau ermittelt.

Daneben gibt es auch noch eine EKG-App. Damit kannst du dann direkt am Handgelenk ein Elektrokardiogramm aufzeichnen, was unter anderem auf Herzrhythmusstörungen hindeuten kann. Zudem kannst du auch einstellen, dass du unterhalb oder oberhalb von gewissen Herzfrequenzwerten benachrichtigt wirst bzw. auch wenn dein Herzrhythmus unregelmäßig ist. Auch wenn so etwas natürlich nie den Gang zum Arzt ersetzen kann, können all diese Funktionen auf jeden Fall durchaus sinnvoll sein.

Apple Watch EKG

Als nächstes können wir dann noch über die Schlafanalyse sprechen. Auch hierzu gibt es wieder eine extra App. In der Apple-eigenen Schlaf-App kannst du allerdings nur einen Schlafplan mit deinen Schlafzeiten einstellen und du siehst, wie lange du im Bett gelegen hast und wie viel Zeit du davon wirklich geschlafen hast. Ähnlich wie beim Trainingsmodus ist der Funktionsumfang bei der vorinstallierten Standard-App also auch hier eingeschränkt und um eine detailliertere Schlafanalyse zu erhalten, musst du dann auch hier wieder verschiedene Zusatzapps herunterladen, wobei diese allerdings teilweise entweder monatlich ein paar Euros kosten oder einmalig.

Ich habe mich dabei für die App AutoSleep entschieden, die einmalig 4,99 Euro kostet. Diese App habe ich dafür aber auch als wirklich herausragend empfunden. Hier wird dir dann am Morgen nicht nur angezeigt, wie lange du insgesamt geschlafen hast, sondern auch wie lange du dich jeweils in den Schlafphasen des Leichtschlafs, Tiefschlafs und REM-Schlafs befunden hast.

Außerdem wird dabei auch deine Sauerstoffsättigung und deine Atmung berücksichtigt und du kannst auch so etwas wie einen Schlafphasenwecker nutzen, bei dem du eine Weckzeit einstellen kannst und wobei die Apple Watch dann versucht, dich möglichst in einer Leichtschlafphase kurz vor dieser Zeit zu wecken, damit du einfach besser aus dem Bett kommst. Natürlich musst du sowie auch bei der WorkOutdoors App selber entscheiden, ob du hier nochmal zusätzlich Geld investieren willst, aber für mich persönlich haben sich die knapp 5 Euro hier auf jeden Fall bezahlt gemacht, denn mithilfe der App bekommst du mit der Apple Watch wirklich eine sehr gute und sehr ausführliche Schlafanalyse.

Das Fazit meines Testberichts – Ist die Apple Watch eine gute Sportuhr?

Und schon sind wir wieder am Ende meines Testberichts angekommen. Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Nutzung der Apple Watch Series 7 aus meiner Sicht nur Sinn macht, wenn du auch ein iPhone hast. Du kannst sie zwar auch ohne nutzen, doch dann ist der Funktionsumfang stark eingeschränkt, und dann ist sie ihren Preis schlichtweg nicht mehr wert. Und genau diese Abhängigkeit ist meiner Meinung nach einer der größten Haken an der ansonsten sehr überzeugenden Uhr. Das folgende Fazit bezieht sich also auf den Fall, dass du auch bereits ein iPhone hast.

Außerdem auch hier erstmal nochmal der Hinweis, dass ich in diesem Testbericht bei weitem nicht alle Funktionen der Apple Watch 7 vorgestellt habe. Ich habe mich wie gesagt vor allem auf die Sport-, Fitness- und Gesundheitsfunktionen konzentriert und dabei solche Funktionen, wie das Beantworten von Nachrichten, das kontaktlosen Bezahlen, die Sprachsteuerung mittels Siri, das Telefonieren und so weiter außer Acht gelassen. Ich bin mir sicher, dass es dazu bereits viele andere, ausführliche und sehr hilfreiche Artikel und Videos gibt. Hier ging es jetzt wirklich um die Apple Watch als Sportuhr.

Und da muss ich sagen, dass dies die erste Apple Watch ist, die ich selber getragen und getestet habe und, dass ich sie als Sportuhr bisher gar nicht so wirklich auf dem Radar hatte. Umso mehr bin ich erstaunt, dass sie auch auf dem sportlichen und gesundheitlichen Einsatzgebiet voll überzeugen kann.

Nicht mithalten kann sie mit Vollblut-Sportuhren in Sachen Akkulaufzeit, sowie auch im Bereich von wirklich fortgeschrittenen und ausgereiften Trainingsmetriken, wie zum Beispiel der Berechnung der Laufeffizienz, der aeroben Schwelle, der Trainingsbelastung und so weiter. Wenn du eine Uhr wirklich hauptsächlich für das Tragen beim Sport oder das Fitness Tracking suchst bzw. auch dann wenn dir die Akkulaufzeit wichtig ist, dann würde ich dir auch nach wie vor zu einem Modell von Garmin, Polar und Co. raten.

ABER: Wenn du hingegen ein Modell für das Tragen rund um die Uhr, also im Alltag, suchst, dann bist du auch als Sportler bei der Apple Watch an einer sehr guten Adresse. Sie ist ein echter Allrounder und bietet sehr vielfältige Funktionen, sowohl für den Sport als auch für den Alltag. Als Smartwatch ist sie natürlich ohnehin sehr empfehlenswert.

Außerdem ist es natürlich sehr schön, dass du den Funktionsumfang der Uhr mit dem AppStore fast beliebig erweitern kannst. Für Sportler wichtig zu wissen ist dann natürlich auch noch, dass das GPS sehr genau ist und vor allem aber, dass die Pulsmessung auch im Vergleich zu anderen Sportuhren wirklich unglaublich gut ist. Zudem ist das Display und das generelle Design der Apple Watch 7 sehr, sehr gelungen und auch die Bedienung finde ich sehr gut.

Letzten Endes liegt es also wieder einmal an dir zu entscheiden, welche Funktionen und Merkmale dir bei einer Sportuhr wichtig sind. Lass mich in den Kommentaren gerne wissen, was du von der neuen Apple Watch hältst und was du beim Sport für Erfahrungen mit ihr gemacht hast.

Falls du noch irgendwelche Fragen zur neuen Apple Watch hast, kannst du mir außerdem gerne jederzeit eine Mail schreiben oder mich bei Instagram kontaktieren.

Falls dich dieser Testbericht zum Kauf der Apple Watch Series 7 bewegt hat, dann wünsche ich dir nun viel Spaß mit dieser wundervollen Uhr! 😉