Huawei Watch Fit 3 Testbericht – Eine gute Wahl ?
Ich habe in den letzten Wochen die Huawei Watch Fit 3 getestet. Normalerweise habe ich es auf diesem Blog ja eher auf klassische Sportuhren von Garmin und Co. abgesehen, aber die Grenzen zwischen Smartwatch und Sportuhr verschwimmen generell immer mehr, sprich: Auch Smartwatches sind für Sportler mittlerweile oftmals eine gute Wahl!
Doch trifft das auch auf die Huawei Watch Fit 3 zu? Ich habe die Uhr nun seit mehreren Wochen 24/7 am Handgelenk und habe natürlich auch all meine Sporteinheiten mit ihr aufgezeichnet. Also wie gut schlägt sie sich wirklich? Das und vieles mehr besprechen wir wie immer im heutigen Testbericht, also viel Spaß! 😉
Highlights der Huawei Watch Fit 3 im Überblick
• sehr gutes, helles Display
• gute Akkulaufzeit von 7 Tagen;
• gute Fitness- und Sportfunktionen ;
Optik & Eckdaten der Huawei Watch Fit 3
Rein äußerlich erinnert die Huawei Watch Fit 3 doch schon verdächtig stark an die Apple Watch. Also wir haben hier das gleiche, rechteckige Design mit abgerundeten Ecken und einem flachen Display. Größentechnisch liegt sie auch genau zwischen der kleinen und größeren Version der Apple Watch.
Das Gehäuse ist 43,2 x 36,3 mm groß und nur 9,9 mm dick. Angegeben ist hierbei die Dicke ohne den Sensorbereich, dieser ist aber auch super dünn, also insgesamt ist die Uhr echt sehr flach. Das spiegelt sich dann natürlich auch im Gewicht wider, die Uhr wiegt nämlich nur 26 Gramm ohne das Armband, was wirklich federleicht ist.
Armbänder der Huawei Watch Fit 3
Beim Armband kannst du dich zwischen Silikon, Leder und Nylon entscheiden, wobei ich mich für letzteres entschieden habe. Das Armband ist aber auch schnell und einfach austauschbar, falls du dich hier einfach nicht entscheiden kannst. 😉 Hierbei ist aber wichtig zu wissen, dass es sich nicht um die klassischen 22 mm Armbänder handelt, die man bei vielen anderen Uhren findet, sondern um Huawei eigene 18 mm Armbänder, die also nochmal etwas schmaler sind. Huawei hat hier also sein eigenes System.
Das Nylon Armband kann ich generell immer empfehlen! Es ist stufenlos einstellbar, liegt somit super am Handgelenk, was auch gut ist für die Genauigkeit der optischen Pulsmessung – dazu später mehr – und es ist sehr leicht.
Generell ist der Tragekomfort dadurch sehr gut. Die Uhr ist leicht, liegt gut am Handgelenk und stört weder im Alltag, beim Schlafen noch beim Sporttreiben.
Materialtechnisch besteht die Huawei Watch Fit 3 größtenteils aus einer Aluminiumlegierung. Das ist generell immer eine gute Mischung aus einer gewissen Robustheit und Hochwertigkeit auf der einen Seite, sowie einem leichten Gewicht auf der anderen Seite.
Also ich finde, dass die Uhr durchaus schick und hochwertig aussieht, auch sehr gut verarbeitet ist, aber sie ist eben auch super leicht.
Zum Thema Robustheit vielleicht noch: Die Uhr ist bis zu 5 ATM wasserdicht, wodurch sie zum Schwimmen geeignet ist, zum Tauchen hingegen eher weniger.
Bedienungskonzept der Uhr
Am rechten Rand haben wir dann zwei Knöpfe zur Bedienung. Auch hier fühle ich mich stark an die Apple Watch erinnert. Mit dem oberen Button kannst du zurück zum Startbildschirm gelangen oder von dort aus zur App-Übersicht und mit dem unteren kannst du Kurzbefehle ausführen, wie in meinem Fall zum Beispiel direkt zum Trainingsmodus zu springen. Der obere Button dient ansonsten aber auch noch als drehbare Krone, ein Bedienelement, welches ich persönlich immer recht nützlich finde.
Ansonsten lässt sich die Uhr aber smartwatch-typisch natürlich auch per Touch bedienen und da muss ich sagen, läuft auch alles sehr flüssig und komplett ohne Ruckler. Das Interface erscheint mir hier echt sehr schnell.
Ebenfalls typisch für eine Smartwatch, aber auch bei immer mehr Sportuhren zu sehen, kommt auch hier ein AMOLED-Display zum Einsatz. Daher ist die Uhr auch hier wieder sehr hell, bietet satte Farben und hohe Kontraste. Das Display ist 1,82 Zoll groß, mit einer Auflösung von 480 x 408 Pixeln und einer maximalen Helligkeit von 1500 Nits.
Damit liegt es so ziemlich zwischen den Werten von Sportuhren mit AMOLED-Display und der Apple Watch. Diese bietet nämlich auf dem Papier sogar bis zu 2000 Nits, aber ganz ehrlich, so wirklich sieht man das finde ich nicht.
Was man allerdings sieht, ist, dass die Huawei Watch Fit 3 bei maximaler Helligkeitseinstellung nochmal ein gutes Stück heller ist als zum Beispiel die Garmin Forerunner 165 oder auch die Polar Grit X2 Pro.
Unterm Strich überzeugt mich der erste Eindruck der Uhr auf jeden Fall. Aber das ist natürlich noch nicht genug, um ein positives Fazit zu ziehen.
Interessant ist übrigens auch der Preis. Mit gerade einmal knappen 160 Euro liegt die Uhr preislich deutlich unter der Apple Watch, Samsung Galaxy Watch und auch den allermeisten klassischen Sportuhren.
Das führt natürlich zu der Befürchtung, dass mit der Uhr auch einige Haken verbunden sind. Ob das der Fall ist, schauen wir uns im Laufe dieses Testberichts an.
• sehr gutes, helles Display
• gute Akkulaufzeit von 7 Tagen;
• gute Fitness- und Sportfunktionen ;
Akkulaufzeit der Huawei Watch Fit 3
Das ist wohl der größte Knackpunkt von Smartwatches für viele Sportler: Die Akkulaufzeit. Einige stört das vielleicht nicht, aber mich persönlich und viele andere auch nervt es einfach, dass man eine Apple Watch oder Samsung Galaxy Watch fast täglich aufladen muss und an einem intensiven Tag vielleicht nicht mal mehr bis zum Abend durchkommt.
Positiv überrascht war ich also bei einem Blick auf die Laufzeitangaben von Huawei für die Watch Fit 3. Hier gibt der Hersteller drei verschiedene Szenarien an und sehr schön ist auch, dass dabei genau aufgelistet wird, wie diese Angaben zu Stande kommen.
Akkulaufzeiten der Watch Fit 3 im Überblick
Bei typischer Nutzung soll die Uhr zum Beispiel 7 Tage halten und das beinhaltet dann zum Beispiel 30 Minuten Bluetooth Anrufe, 30 Minuten Musikwiedergabe, sowie vor allem 180 Minuten Trainingsaufzeichnung mit GPS. Das Display wird dabei 30 Minuten pro Tag angeschaltet, was mir etwas wenig erscheint.
Das gilt außerdem für den Fall, dass du den Always-On-Modus nicht nutzt. In diesem Fall sollen es 4 Tage sein, die die Uhr durchhält. Aber wie verhält es sich mit der Akkulaufzeit denn dann wirklich in der Praxis? Hier ein Einblick in einen typischen Tag im Rahmen meiner Testphase:
An diesem Tag habe ich die Uhr morgens noch aufgeladen und bin dann mit 100% gestartet. Dann war ich etwa eine halbe Stunde joggen, danach waren es 99%. Dann ging es direkt für 40 Minuten ins Fitnessstudio, wonach die Uhr zu meinem Erstaunen immer noch 98% Akku hatte. Während des Trainings verliert die Uhr also echt nicht allzu viel an Akku, ich muss aber dazu sagen, dass ich hier immer den Nicht-Stören Modus aktiviere und somit keine Benachrichtigungen erhalte. Ich will beim Training einfach meine Ruhe haben! 😉
Danach habe ich die Uhr immer mal wieder eingeschaltet und verschiedene Widgets genutzt, außerdem habe ich dann noch meinen Schlaf aufzeichnen lassen und am nächsten Morgen waren es noch 84% Akku. Das entspricht also einem Verlust von 16% in diesen 24 Stunden, also hochgerechnet würde die Uhr somit tatsächlich 6-7 Tage erhalten, und das obwohl ich über eine Stunde an Training aufgezeichnet habe und gegen Nachmittag die Uhr auch im Alltag recht intensiv genutzt habe. Den Always-On-Modus habe ich allerdings nicht eingeschaltet.
Dennoch, die Akkulaufzeit ist besonders für eine Smartwatch wirklich richtig stark, also die Apple Watch oder Samsung Galaxy Watch können von solchen Werten nur träumen.
Fitness & Gesundheitfunktionen der Huawei Watch Fit 3
Sprechen wir nun über die Fitness- und Gesundheitsfunktionen für den Alltag. Wenn wir vom Startbildschirm aus nach rechts swipen, sehen wir erstmal die klassischen Fitnessdaten des Tages, und zwar die verbrannten Kalorien, die Aktivitätszeit, sowie die Zeit im Stehen.
Diese sehen wir dann in dieser klassischen Ringansicht, bei der sichtbar ist, wie weit man beim Verfolgen der eigenen Tagesziele schon vorangeschritten ist. Und diese Ziele kann man natürlich auch individuell festlegen.
Wenn wir von dort aus zur Seite wischen, sehen wir das Ganze auch nochmal in der Wochenansicht und weiter unten sehen wir dann nochmal alle weiteren Details, wie auch die gelaufenen Schritte, die Distanz, die einzelnen Aktivitäten, sowie auch nochmal Zeitleisten zu den einzelnen Statistiken.
Als nächstes Widget haben wir dann im Prinzip eine Zusammenstellung verschiedener Gesundheits-Widgets. Hier haben wir also verschiedene Kacheln, oben sehen wir erstmal den Tagesverlauf der Herzfrequenz, wir haben hier auch ein extra Herzfrequenz-Widget, wo wir dann nochmal weitere Details sehen, dann gibt es ein Widget zur Stresslevelmessung, welches vor allem auf der Herzfrequenzvariabilität beruht, eins zum SpO2-Wert, also der Blutsauerstoffsättigung, sowie eins zur Schlafanalyse.
• sehr gutes, helles Display
• gute Akkulaufzeit von 7 Tagen;
• gute Fitness- und Sportfunktionen ;
Dabei wird der Schlafwert auf einer Skala von 0 bis 100 angezeigt, das Ganze wird dann auch nochmal in Sternen bewertet, und du siehst die Schlafdauer, sowie weiter unten dann auch nochmal die Aufteilung auf die verschiedenen Schlafphasen, sowie die Atemfrequenz, Herzfrequenz und Blutsauerstoffsättigung während der Nacht.
Auf so eine Schlafanalyse würde ich mich bei keiner Uhr so 100% verlassen, meistens hat man hier so eine 80%ige Genauigkeit, (siehe extra Artikel dazu) mir persönlich kamen die Werte der Uhr hier aber überdurchschnittlich genau vor, sprich sie haben mein eigenen Empfinden am Morgen meistens sehr gut widergespiegelt. So richtig genau gegentesten kann ich das aber natürlich leider nicht.
Als weitere Widgets haben wir dann hier unter anderem noch die „Gesundheits-Kleeblätter“. Dabei kannst du in der App bestimmte Ziele festlegen, wie zum Beispiel Gewichtsverlust, Stressabbau, Stärkung des Immunsystems, oder Verbesserung der Schlafqualität. Dazu kannst du dir dann eben individuelle Ziele festlegen und auf der Uhr wird dir dann dein Fortschritt zu diesen Zielen angezeigt.
Generell ist die App auch sehr gelungen. Diese ist sehr übersichtlich und hier sehen wir dann alles, was wir jetzt eben schon auf der Uhr gesehen haben nochmal mit ein paar weiteren Graphen und Einzelheiten. Außerdem kannst du hier noch an verschiedenen Challenges teilnehmen, wie im Juni jetzt zum Beispiel einer 100.000 Schritte Challenge.
Auf der Uhr kannst du außerdem geführte Atemübungen durchführen und auch in der App gibt es zahlreiche Workouts und Entspannungsübungen, die du kostenlos nutzen kannst. Zum Beispiel einen Yoga Meisterkurs, Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen oder ein Bauchmuskelworkout.
Auch wenn es hier nicht die Riesen-Auswahl gibt, muss man auf jeden Fall lobend erwähnen, dass es überhaupt dieses kostenlose Zusatzangebot gibt. Vor allem im Bereich “Training“ gibt es auch noch einige spannende Optionen. Hier kannst du dir für verschiedene Sportarten Trainingspläne erstellen lassen, beim Laufen zum Beispiel als Vorbereitung auf einen 10 km Lauf oder einen Marathon und für das Radfahren findest du zumindest auch ein paar einzelne Workouts.
Aber gut, zurück zur Uhr. Wie bereits gesagt gelangen wir mit einem Klick auf den oberen Button noch zur Ansicht aller Widgets.
Da finden wir dann neben den bereits erwähnten Optionen noch ein weiteres, ganz interessantes Widget mit dem Namen “Stay Fit“.
Dabei kannst du Ernährungsziele festlegen, du siehst wie viele Kalorien du pro Tag verbrennst, sowohl passiv als auch aktiv, wie viele du zu dir nehmen solltest und über die App kannst du dann auch deine Mahlzeiten tracken und das Ganze dann gegenrechnen.
Generell ist die Auswahl bei den Fitness- und Gesundheitsfunktionen auf jeden Fall sehr groß und dennoch gibt es ein paar vereinzelte Funktionen, die die Uhr noch vermissen lässt. Im Gegensatz zu Fitbit, Apple und Samsung fehlt hier zum Beispiel eine EKG-Funktion, also du kannst kein Elektrokardiogramm mit der Uhr aufzeichnen. Fairerweise muss man allerdings dazu sagen, dass die meisten klassischen Sportuhren hier auch noch eher mau aufgestellt sind.
Es fehlt ansonsten auch noch ein Hauttemperatursensor, also das kann auch nicht gemessen werden und auch die Blutdruckmessung ist hier nicht mit an Bord. Dennoch ist die Funktionsvielfalt in dieser Hinsicht mehr als ausreichend.
Sport & Trainingsfunktionen
Kommen wir dann jetzt mal zum sportlichen Teil:-): den Sport- und Trainingsfunktionen.
Wenn wir von den gerade besprochenen Widgets noch weiter nach rechts swipen, sehen wir zunächst auch nochmal eine Trainingsansicht, inklusive der gelaufenen Schritte, verbrannten Kalorien und Aktivitätszeit, sowie den vier gängigsten Trainingsprofilen mit Laufen, Radfahren, Schwimmen und Gehen.
Es gibt aber natürlich auch einen speziellen Trainingsmodus. Da gelangen wir entweder hin, wenn wir zu allen Apps gehen und dort auf das Trainingssymbol klicken oder standardmäßig dient auch die untere Taste als Direktzugriff in den Trainingsmodus, dessen Funktion kannst du aber individuell einstellen.
Trainingsprofile
Im Trainingsmodus selber haben wir dann 13 verschiedene, vorinstallierte Trainingsprofile, darunter neben den gerade bereits erwähnten Klassikern noch so etwas, wie einen Freiwasser-Schwimmmodus, Seilspringen, Crosstrainer, Rudergerät oder das freie Training.
Aber keine Sorge, das war es natürlich nicht! Wir können noch viele weitere Profile hinzufügen, darunter zum Beispiel Krafttraining, HIIT, Yoga, Crossfit, Boxen, verschiedene Tanzprofile, Frisbee, Darts, Reiten, Tauziehen, Angeln, Fußball, Basketball, sogar so etwas wie Völkerball, Fallschirmspringen oder Bungee Jumping ist hier mit dabei und was auch immer Federfußball ist, auch das kann man mit der Uhr auswählen! 😉. Also ich denke, hier dürfte es wirklich niemandem an etwas fehlen.
Einzige Ausnahme: Triathleten. Einen Multisportmodus bietet die Huawei Watch Fit 3 nämlich leider nicht, was bedeutet, dass man bei einem Triathlon eben nicht alle Sportarten in einer Einheit aufzeichnen kann.
Was dir dann in jedem der Profile angezeigt wird, das kannst du selber festlegen. Hier hast du die Auswahl aus den Klassikern, wie Dauer, Distanz, Tempo, Schritte und Herzfrequenz. Außerdem kannst du dir auch deine Schrittfrequenz, sowie deine aerobe und anaerobe Trainingsbelastung anzeigen lassen.
Das ist schon nicht schlecht, aber ehrlicherweise ist die Auswahl hier nicht ganz so riesig, vor allem wenn wir es mit klassischen Sportuhren von Garmin, Polar oder Coros vergleichen. Bei diesen kannst du nämlich teilweise noch so etwas, wie die Laufleistung in Watt, die vertikale Bewegung oder die Bodenkontaktzeit tracken lassen. Diese sehr fortgeschrittenen Statistiken hast du hier nicht, aber für den Normalsterblichen reicht es dennoch vollkommen aus.
Spezielle Funktion: Intelligenter Begleiter
Ganz nett ist auf jeden Fall zum Beispiel der so genannte intelligente Begleiter, bei dem du ein Zieltempo festlegen kannst und dann siehst, wie weit du dieses unter- oder überschreitest. Während des Trainings zeigt dir die Uhr also deinen Vorsprung oder Rückstand an.
Dazu kannst du auch Ziele festlegen, wie dass du eine bestimmte Anzahl an Kalorien verbrennen willst und du kannst Erinnerungen einstellen, also zum Beispiel eine Herzfrequenzzone, die du während eines Workouts halten willst.
Dabei wirst du dann benachrichtigt, wenn du diese Zone über- oder unterschreitest. Es gibt noch eine Autopause Funktion, du kannst ein Intervallworkout über die Uhr erstellen, und über die App kannst du auch bestimmte Fitness- oder Laufkurse, sowie Trainingspläne auf die Uhr laden.
Während des Trainings kannst du außerdem Audio-Trainingsansagen nutzen, es gibt einen separaten Always-On-Modus für das Training und es gibt eine automatische Trainingserkennung. Dabei werden aber nur Lauf-, Geh-, Crosstrainer- und Ruderworkouts erkannt.
Unterm Strich gibt es eine riesige Auswahl an Trainingsmodi, sowie einigen netten Zusatzfunktionen, während die Auswahl der Trainingsstatistiken eher mau ist, aber für die meisten auch vollkommen ausreichend.
Nach einem Workout werden dir dazu dann auch nochmal die wichtigsten Daten und Statistiken inklusive einiger Graphen und Balken angezeigt und vor allem in der App hast du da nochmal eine bessere Übersicht.
Spezielle Funktion: Trainingsanalyse-Tools
Abseits des Trainingsmodus gibt es dann auch noch ein paar Trainingsanalyse-Tools. Zunächst mal wird dir der so genannte “Running Ability Index“ angezeigt. Dabei siehst du deine Laufleistung im Vergleich zu anderen Läufern.
Dann siehst du deine Trainingsbelastung, einen Trainingsindex - hier siehst du deinen generellen Fitnesszustand und deine Erschöpfung - du siehst deine Erholung ähnlich wie wir das von Garmins Body Battery kennen und hier siehst du dann auch, wie lange du dich optimalerweise bis zur nächsten intensiven Einheit erholen solltest und bekommst Hinweise, was du jetzt schon tun kannst.
Und als letztes wird dann auch noch dein VO2max Wert, also deine maximale Sauerstoffkapazität, sowie auch Prognosen für verschiedene Laufdistanzen angezeigt.
All diese fortgeschrittenen Trainingsanalysetools sind wirklich besonders für diesen Preis und dafür, dass die Uhr hauptsächlich eine Smartwatch oder ein Fitness Tracker ist, absolut bemerkenswert.
Auf der Apple Watch ist so etwas zum Beispiel nicht vorinstalliert und selbst einige klassische Sportuhren bieten das nicht.
Die Werte haben dabei zum Beispiel bei der Erholung auch gut meine persönliche Empfindung widergespiegelt bzw. sie waren sich meistens auch einig mit den Daten, die mir meine Garmin Uhr ausspuckt. Also Hut Ab, Huawei! 😉
Pulsmessung: Ist die Huawei Watch Fit 3 genau?
All die Daten und Widgets hin oder her. Wichtig ist natürlich auch, dass die Uhr auch genau ist. Eine der zentralsten Statistiken, die als Ausgangspunkt für viele weitere Daten dient, ist die Herzfrequenz. Wie genau ist also die optische Pulsmessung der Uhr?
Um das zu testen habe ich wie immer all meine Trainingseinheiten mit der Uhr aufgezeichnet und die Daten dann mit denen eines Brustgurts verglichen.
Hier siehst du eine meiner Laufeinheiten und dafür die Daten der Uhr in Blau und die eines Brustgurts in Rot:
Es gab einige ganz minimale Wackler zwischendurch, aber insgesamt ist das ein sehr gutes Ergebnis, denn beide Kurven sind nahezu identisch. Sowohl beim Pulsanstieg zu Beginn, dem Fallen der Herzfrequenz zum Ende und generell dem gesamten Workout. Der Durchschnittspuls weicht daher auch nur um 0,12 Schläge pro Minute ab, also besser geht es eigentlich kaum.
Beim Krafttraining bietet Huawei leider keine Option, die Herzfrequenzdaten zu exportieren, also hier nur ein Side-by-Side Vergleich:
Aber auch hier sehen wir bereits die typischen Probleme bei solchen Sportarten, die wir auch bei fast allen anderen Smartwatches und Sportuhren sehen. Und zwar liegt der Durchschnittspuls, sowie vor allem der Maximalpuls deutlich unter den Werten des Brustgurts, was primär daran liegt, dass die Uhr bei den schnellen Pulsveränderungen nicht hinterherkommt bzw. die Pulsmessung wird vor allem durch die vielen Griffbewegungen des Handgelenks erschwert.
Wenn wir das Ganze mal vergleichen, sehen wir, dass einige Pulsanstiege von der Uhr nicht wirklich erkannt wurden.
Bei dieser zweiten Einheit sieht es aber, zumindest soweit man das so vergleichen kann, wirklich gut aus. Hier sehen beide Kurvenverläufe zumindest mal sehr ähnlich aus und auch der Durchschnitts- und Maximalpuls stimmen recht gut mit dem Brustgurt überein.
Das war also auf jeden Fall ein überdurchschnittliches Ergebnis, auch im Vergleich mit Sportuhren. Diesen Eindruck hatte ich auch während des Trainings selber, also dass die Uhr meine Herzfrequenz hier überraschend gut widergespiegelt hat. Also verstecken braucht sich die Huawei Watch Fit 3 auch in Sachen Pulsmess-Genauigkeit definitiv nicht.
GPS-Genauigkeit
Außerdem wollte ich dann noch die GPS-Genauigkeit testen. Hier solltest du erstmal wissen, dass Huawei bei der Watch Fit 3 eine Single-Antenne verbaut hat und somit kein Multiband nutzt. Durch Multiband können mehrere Satellitenfrequenzen gleichzeitig empfangen werden. Das kommt vor allem bei Sportuhren, aber auch zum Beispiel bei der Apple Watch Ultra zum Einsatz und ist erfahrungsgemäß auch nochmal etwas genauer. Aber wie sieht es mit der Huawei Watch Fit 3 aus?
Zunächst mal siehst du hier eine meiner klassischen Laufrunden durch Stadt-, Wald- und Wohngebiete, sowie Bauernschaften:
Und das sieht auch wirklich sehr gut aus. Es werden keine Ecken abgekürzt, die Strecke liegt gut auf den absolvierten Wegen und spiegelt meinen Lauf sehr gut wider. Sogar die Stellen, an denen ich die Straßenseite gewechselt habe, hat die Uhr genau erkannt.
Aber erhöhen wir dann mal die Schwierigkeit. Hier war ich wie immer im Wald unterwegs, habe mir dort einen engen Waldweg herausgesucht und bin dort hin- und zurückgelaufen. Hin- und Rückweg müssten also eigentlich genau übereinanderliegen:
Und auch das, wenn auch nicht perfekt, sieht wirklich richtig, richtig gut aus. Beide Strecken liegen sehr gut übereinander. Es gibt zwar einige Sportuhren, wie vor allem spezielle Outdooruhren, wie die Garmin Fenix 7, die hier nochmal einen Ticken genauer sind, aber selbst im Vergleich mit Sportuhren ist die Huawei Watch Fit 3 hier überdurchschnittlich genau.
Das fehlende Multiband macht sich also nicht bemerkbar. Ganz im Gegenteil: Meinen Erfahrungen zufolge hat die Uhr sogar eine sehr gute GPS-Genauigkeit.
Außerdem kannst du auch Navigationsfunktionen nutzen. Dazu kannst du Routen auf die Uhr laden und dich anhand dieser navigieren lassen. Dabei hast du zwar keine topografischen Karten, sondern nur diese einfache Brotkrümelnavigation, aber ganz ehrlich: Für diesen Preis bin ich sehr froh, dass es überhaupt eine Navigation gibt und auch die Huawei Watch Fit 3 führt einen hier in den allermeisten Fällen gut von A nach B. 😉
Eine Sache, die ich dann auch noch kurz erwähnen wollte, ist, dass die Uhr keinen Barometer hat. Das heißt, Höhenmeter oder zum Beispiel auch Etagen kann die Uhr leider nicht tracken. Dennoch: Die Punkte GPS-Genauigkeit und Navigation haben mich ebenfalls positiv überrascht.
• sehr gutes, helles Display
• gute Akkulaufzeit von 7 Tagen;
• gute Fitness- und Sportfunktionen ;
Testbericht der Huawei Watch Fit 3 in Videoform
Fazit zur Huawei Watch Fit 3
Also gut, was können wir jetzt unterm Strich zur Huawei Watch Fit 3 festhalten? Zunächst mal möchte ich hier nochmal betonen, dass ich in diesem Testbericht bei weitem nicht über alle Funktionen gesprochen habe. Es handelt sich hier sicherlich primär um eine Smartwatch und es gibt auch schon genügend Berichte, die die smarten Funktionen der Uhr beleuchten. Diese sind hier allerdings nicht mein Hauptaugenmerk, sondern es ging speziell um die Frage, wie gut sich die Uhr für Sportler eignet.
Und da bin ich echt absolut positiv überrascht. Mir gefällt die Optik sehr gut, die Uhr ist schick, hochwertig und dennoch sehr leicht und angenehm zu tragen, die Akkulaufzeit ist für eine Smartwatch richtig stark, die Funktionsvielfalt ist durchaus beeindruckend und auch in Sachen Genauigkeit weiß die Uhr zu überzeugen.
Also klar, sie kann in vielerlei Hinsicht nicht mit teureren, klassischen Sportuhren mithalten, zum Beispiel bei den Trainingsstatistiken, aber für diesen Preis findet man eigentlich nirgendwo anders ein solches Gesamtpaket. Auch im Vergleich zur Apple Watch fehlen zwar ein paar Dinge, dafür ist die Akkulaufzeit aber deutlich besser!
Daher ist diese Uhr für alle, die eine Sportuhr im Bereich unter 300 Euro suchen, oder die eine gute Mischung aus Sportuhr, Fitness Tracker und Smartwatch suchen, eine absolute Empfehlung!
Autor: Bernd Lakenbrink
Bernd Lakenbrink ist Experte im Bereich Sportuhren. Sein fundiertes Wissen aus einem Master in Sports Technology an der Deutschen Hochschule in Köln und Praxistests unter Extrembedingungen wie u.a. die Besteigung des Kilimandscharos oder einer Tagestour auf die Zugspitze teilt er auf “Sport Technik”. Seinem Youtubekanal folgen bereits über 11 000 Leute.
Hier findest du seine vollständige Autorenbeschreibung.