Google Pixel Watch 2 – Testbericht
Im letzten Jahr hat Google mit der Pixel Watch seine erste Smartwatch auf den Markt gebracht und in diesem Jahr folgte dann auch schon die Pixel Watch 2. Auf diesem Blog nehme ich ja normalerweise vor allem Sportuhren und Fitnesstracker unter die Lupe, aber da auch Smartwatches immer besser für Sportler geeignet sind, widme ich auch ihnen immer mal wieder einen Testbericht.
Im letzten Jahr hat Google mit der Pixel Watch gute Ansätze gezeigt, aber als Sportuhr war die Uhr erstmal nur bedingt geeignet.
Nun also ein neuer Anlauf inklusive vieler neuer Funktionen und einer besseren Akkulaufzeit. Doch reicht das schon aus, um aus der neuen Pixel Watch eine gute Sportuhr zu machen? Genau das werden wir im heutigen Testbericht besprechen, also viel Spaß! 😉
Highlights der Google Pixel Watch 2
Erster Eindruck der Google Pixel Watch 2 - Was ist neu ?
Rein äußerlich ist die Pixel Watch 2 kaum von ihrem Vorgänger zu unterscheiden, also wir haben hier das gleiche Design inklusive der zwei Buttons am rechten Gehäuserand, wobei einer dieser Buttons eine drehbare Krone ist. Diese kann man neben dem Touchdisplay zur Bedienung nutzen, was ich persönlich sehr nützlich finde.
Was ich aber weniger schön finde, ist, dass es die Uhr weiterhin nur in einer Größe gibt. Genau wie im letzten Jahr hat die Uhr einen Gehäusedurchmesser von 41 mm und ist 12,3 mm dick. Bei vielen anderen Uhren kann man sich zwischen 2 oder sogar 3 Größen entscheiden, wobei der Bereich um die 40, 41 mm hier meistens die kleinste Größe darstellt.
Die Google Pixel Watch 2 ist also echt schon sehr klein, was Menschen mit zierlichen Handgelenken sicherlich gefallen dürfte, mir persönlich ist sie aber etwas zu klein. Vielleicht aber auch einfach, weil ich sonst eher die Garmins, Suuntos und Polars dieser Welt am Handgelenk habe und mich schon so sehr daran gewöhnt habe… 😉
Es ist auf jeden Fall nicht nur das Gehäuse, welches hier klein ist, sondern auch das Display. Hier ist ein 1,2 Zoll großes Display verbaut. Zum Vergleich: Die nochmal etwas kleinere 40 mm Version der Samsung Galaxy Watch hat zum Beispiel ein 1,3 Zoll großes Display. Das liegt daran, dass wir hier bei der Pixel Watch 2 einfach recht breite Displayränder haben.
Das fällt auf den ersten Blick auch gar nicht auf, denn die Displayränder sind Schwarz, aber auch der Hintergrund auf dem Display selber ist Schwarz. Dadurch sieht es aus, als ob die Ränder Teil des Displays sind.
Also es fällt nicht wirklich auf, aber auf manchen Bildschirmen können aufgrund des kleineren Displays dann halt weniger Informationen angezeigt werden, zum Beispiel beim Nutzen der Karten.
• schönes aber kleines AMOLED-Display
• viele gute Trainings- und Gesundheitsfunktionen
• sehr gute Fitbit App
Generell muss ich aber sagen gefällt mir das Design der Uhr auch hier wieder super gut. Die Uhr ist extrem minimalistisch gehalten, man kann sie eigentlich zu allen Anlässen tragen, das Display geht nahtlos ins Gehäuse über und ja, mir persönlich gefällt der Look sehr gut, das ist aber natürlich Geschmackssache. Und ich bin sicherlich auch kein Modeberater… 😉
Wie gesagt, im Vergleich zur Pixel Watch 1 muss man sich hier auf jeden Fall kaum umgewöhnen. Ein Unterschied besteht jedoch bei den verwendeten Materialien, denn während die letztjährige Version Edelstahl verwendet hat, so kommt hier nun Aluminium zum Einsatz.
Dadurch ist die Uhr etwas kratzanfälliger und nicht ganz so hochwertig und robust, dafür aber auch nochmal etwas leichter. Mit gerade einmal 31 Gramm ist sie damit auch generell eine der leichtesten Uhren auf dem Markt.
Armbänder der Pixel Watch 2
Zu dem schicken, zurückhaltenden Design der Uhr, passen die Orginal- Armbänder der Pixel Watch 2 aus Silikon, die es in 4 verschiedenen Farben gibt u.z. in Schwarz, Blau, Grau und ein Roseton. Leider gibt es von Google keine unterschiedlichen Größen an Armbändern zu kaufen.
Weitere Armbänder in allen möglichen Farben und auch Materialien kannst du aber über den Zubehörhandel kaufen.
Generell sind das Display, das Gehäuse, oder die Buttons hier nicht zusätzlich geschützt, wie man es bei klassischen Sportuhren ja eigentlich immer hat, oder auch zum Beispiel bei der Apple Watch Ultra, also die Uhr ist auf jeden Fall anfälliger für Schrammen oder Macken.
Beim Display handelt es sich wie für eine Smartwatch üblich natürlich um ein OLED-Display, welches super hell ist, sowie gute Schwarzwerte und satte Farben bietet. Es erreicht eine maximale Helligkeit von 1000 Nits, womit sie voll im Soll liegt.
Bemerkbar macht sich auch direkt, dass die Uhr jetzt nochmal schneller ist, also eine bessere Performance hat. Google ist beim verbauten Prozessor nämlich im Vergleich zum letzten Jahr von Samsung auf einen Snapdragon Chip umgestiegen, was bedeutet, dass die Pixel Watch 2 jetzt einen Quad-Core- statt einen Dual-Core-Prozessor hat. Damit ist die Uhr wirklich nochmal spürbar schneller, Apps öffnen direkt und generell läuft alles sehr flüssig. Das ist etwas, wo diese Uhr, wie viele andere Smartwatches auch, klassischen Sportuhren auf jeden Fall voraus ist.
Der neue Chip arbeitet aber generell auch einfach effektiver, was auch der Akkulaufzeit zu Gute kommen soll, und genau das bringt uns zum nächsten Thema…
Akkulaufzeit der Google Pixel Watch 2
Die Akkulaufzeit ist einer DER Hauptunterschiede zwischen eigentlich allen Smartwatches und allen Sportuhren. Sportuhren halten hier eigentlich in den schlechtesten Fällen rund 4-5 Tage, im Normalfall um die 10 Tage und in einigen Fällen sogar mehrere Wochen durch. Das ist bei den allermeisten Smartwatches unvorstellbar.
Auch bei der vorgestellten Pixel Watch musste ich feststellen, dass diese bereits nach rund 24 Stunden, teilweise sogar schon vor Ende eines einzigen Tages den Geist aufgibt. Ausdauerfähigkeit: Mangelhaft…
Das soll nun aber besser geworden sein. Die Akkukapazität betrug im letzten Jahr 294 mAh, nun sind es 306 mAh. Das ist zwar nur ein kleiner Unterschied, aber wie gesagt, auch der neue Chip soll hier helfen. Google gibt an, dass die Pixel Watch 2 selbst im Always-On-Modus bis zu 24 Stunden halten soll.
👉 in der Praxis hält der Akku ca. 1,5 Tage, ohne Aufzeichnung von Sporteinheiten auch mal 2 Tage
Praxistest Akkulaufzeit
Bei einer einstündigen Trainingseinheit verbraucht die Uhr bei mir persönlich etwa 10-12 % und an einem Tag, an dem ich eben dieses Workout absolviere und die Uhr ansonsten ganz normal im Alltag nutze, verbraucht die Uhr bei mir etwa 60%. Dazu kommen dann noch etwa 10%, die die Uhr bei einer 8-stündigen Schlafaufzeichnung verbraucht, sodass man dann am nächsten Morgen noch etwa 30% Akku hat. Damit hält die Uhr in diesem Jahr also rund 1 ½ Tage, zumindest wenn man wie ich, auch gerne mal Sporteinheiten aufzeichnet. Und da du auf diesen Artikel gestoßen bist, gehe ich mal davon aus, dass das bei dir der Fall ist! 😉
Im Prinzip muss man sie also immer noch fast jeden Tag laden, aber zumindest muss man sich im Normalfall keine Sorgen mehr machen, dass die Uhr nicht durch den Tag kommt. Ich verlasse aber auch gerne mal diese “normale“ tägliche, gehe auf mehrstündige Wanderungen oder besteige wie zuletzt im September den Kilimandscharo, was sogar mehrere Tage dauert, und hier wäre die Uhr natürlich absolut nicht geeignet.
Für den alltäglichen Gebrauch muss dann einfach jeder für sich entscheiden, ob einem diese Laufzeit ausreicht. Sie ist auf jeden Fall im Vergleich zum letzten Jahr besser geworden.
Besser geworden ist auf jeden Fall auch die Ladegeschwindigkeit, denn die Uhr soll nun in etwa 30 Minuten schon wieder bei 50% sein und in etwa 75 Minuten bei 100%.
Das hat sich bei mir persönlich auch als wahr herausgestellt, zumindest fast: Nach 30 Minuten hatte die Uhr 48%, nach 75 Minuten 98%. Also die Ladegeschwindigkeit ist im Gegensatz zur Akkulaufzeit an sich wirklich top bei der Pixel Watch 2!
• schönes aber kleines AMOLED-Display
• viele gute Trainings- und Gesundheitsfunktionen
• sehr gute Fitbit App
Smarte Funktionen der Google Watch Pixel 2
Bei smarten Funktionen kannst du, wie mittlerweile bei vielen Smartwatches üblich, Anrufe entgegennehmen und in Kurzform z.B. mit vorgefertigten Texten beantworten. Auch Musik bzw. einen Podcast abspielen ist möglich, allerdings hat die Watch Pixel 2 keinen eigenen Musikspeicher. Das funktioniert allerdings nur mit Android Geräten, nicht mit Apple Smartphones.
Eine Paring Funktion verbindet die Pixel Watch 2 schnell und elegant mit anderen Google Geräten, wie z.B. dem Google Smartphone oder Kopfhörern
LTE und WIFI Versionen
Die Pixel Wacht 2 gibt es in 2 Versionen, einmal mit LTE Modul und zum anderen "nur" mit WIFI Modul. Beim der WIFI Version mußt du unterwegs dein Android Smartphone dabei haben um z.B. Anrufe entgegenzunehmen, beim LTE Modul klappt das auch ohne Smartphone. Voraussetzung ist natürlich das du einen Datentarif (eSim) für die Uhr bei einem Internetanbieter buchst.
gute Sicherheitsfunktionen
Sehr durchdacht finde ich die drei Sicherheitsfunktionen bei der Watch Pixel 2.
1. So kannst z.B. einen Timer einstellen, z.B. für eine Joggingrunde, wenn der Timer abgelaufen ist und du nicht reagierst, werden deine hinterlegten Notfallkontakte informiert.
2. Du kannst manuell deinen aktuellen Standort und Akkustand mit ausgewählten Kontakte teilen.
3. Eine Sturzerkennung erkennt aussergewöhnliche Beschleunigungen am Handgelenk und informiert ebenfalls deine Notfallkontakte, wenn du nicht reagierst und den Alarm abstellst.
Wie gut eignet sich die Pixel Watch 2 für Sport & Fitness?
Kommen wir dann aber mal zum Hauptteil dieses Testberichts, und zwar den Sport-, Fitness- und Gesundheitsfunktionen der Uhr. Hier solltest du vor allem erstmal wissen, dass Fitbit vor einiger Zeit von Google übernommen wurde, was bedeutet, dass das ganze klassische Fitness Tracking, wie die Schritte, Kalorien, Intensitätsminuten und so weiter auf dieser Google Uhr natürlich dann auch über die Fitbit App laufen.
Die erste Pixel Watch wurde von Google zusammen mit Fitbit entwickelt, aber nicht von Anfang an. Bei der Pixel Watch 2 hingegen hatte Fitbit jetzt von Anfang an seine Finger im Spiel und war bei der Entwicklung der Sensoren und der zugehörigen Software entscheidend beteiligt und das wirkt sich definitiv positiv auf die Uhr aus.
Benutzeroberfläche bei den Apps
Wenn du zum Beispiel schon einen Fitbit Tracker hast, dann wird dir vieles von dieser Benutzeroberfläche hier bekannt vorkommen. Vom Startbildschirm aus können wir seitlich durch die einzelnen Widgets swipen und sehen dort die klassischen Daten, wie
- die Schritte,
- die Herzfrequenz,
- ein Schnellstartmenü zum Trainingsmodus,
- die Schlafanalyse,
- sowie ein paar Smartwatch-bezogene Widgets, wie einen Kalender oder das Wetter.
Wenn wir dann in eines dieser Widgets reinspringen, sehen wir weitere Details, wie bei den Schritten zum Beispiel, wann wir diese absolviert haben, wann unsere aktivste Stunde war oder wie viele Schritte wir durchschnittlich pro Tag in dieser Woche gelaufen sind.
👉 gute Menüführung
Generell muss ich an dieser Stelle übrigens auch die Menüführung loben, die ist echt super intuitiv und simpel gehalten. Vor allem bei Garmin hat man hier ja oft sehr verschachtelte Menüs und vor allem neue Nutzer könnten hier erstmal etwas überfordert sein.
👉 sehr gute Zusammenfassung aller getrackten Daten in der Fitbit APP
In der Fitbit App sehen wir dann auch nochmal all die Daten, die von den Sensoren so über den Tag gemessen werden, also die Schritte, Stockwerke, absolvierte Strecke, verbrannte Kalorien, Aktivzonenminuten, die Trainingseinheiten, Herzfrequenz und so weiter.
Im persönlichen Alltagsgebrauch der Pixel Watch 2 konnte ich auch gut erkennen, das all diese Dinge werden wirklich 24/7, also rund um die Uhr getrackt wurden.
Schlafanalyse
Bei der Schlafanalyse zeigt dir die Uhr an, wie lange du geschlafen hast und wie lange du in den verschiedenen Schlafphasen warst. Im Schlaf wird dann zum Beispiel auch noch die Sauerstoffsättigung gemessen, da die Uhr über einen SpO2-Sensor verfügt. Wie auch schon im letzten Jahr wird das allerdings dann auch wirklich nur im Schlaf getrackt, man kann also nicht mal einfach so während des Tages einen Blick auf die Sauerstoffsättigung werfen.
Klar spielt dieser Wert vor allem beim Schlafen eine wichtige Rolle, aber zum Beispiel auch dann, wenn man in den Bergen wandern geht, deutet dieser SpO2-Wert daraufhin, wie gut man sich akklimatisiert, sodass es auch hier sinnvoll wäre. Schade also, dass es leider weiterhin nur nachts möglich ist.
Hauttemperatursensor (neu)
Ein ganz neuer Sensor bei der Pixel Watch 2 ist hingegen der Hauttemperatursensor. Die Uhr kann jetzt also auch Veränderungen der Hauttemperatur erfassen, wodurch die Uhr einen besseren Einblick in das generelle Wohlbefinden hat. Außerdem soll es auch dabei helfen, die Erfassung des weiblichen Zyklus zu erleichtern.
Der neue Temperatursensor, sowie auch ein elektrischer Sensor zur Messung der Hautleitfähigkeit, der Schweiß auf der Haut erkennt, sollen dann auch die hier so schön genannten Körperreaktionen ermitteln, also Situationen, in denen der Körper vor allem auf Stress reagiert.
In diesem Fall werden wir dann zum Beispiel entspannende Atemübungen vorgeschlagen.
Das ist eine nette Idee, die Uhr erkennt hier auch meistens die richtigen Situationen, aber mir ist aufgefallen, dass die Uhr hier oft erst etwas verspätet einen Hinweis sendet. Dann fragt die Uhr nach Feedback, also wie es einem in dieser Situation ergangen ist, aber meistens ist es dann für meinen Geschmack schon etwas zu spät dafür.
Entspannungsübungen per Fitbit App
Was die Entspannungsübungen angeht, hier haben wir die “Fitbit Relax“ App, bei der wir dann geführte Atemübungen durchführen können. Simpel aber meistens tatsächlich recht nützlich.
Eine weitere Sache, die man auf jeden Fall hervorheben muss, ist, dass du mit der Pixel Watch 2 auch ein EKG durchführen kannst. Dadurch wird dir angezeigt, ob dein Herzrhythmus normal ist oder ob zum Beispiel Anzeichen für Vorhofflimmern bestehen.
Das kann natürlich im Zweifelsfall niemals den Gang zum Arzt ersetzen, aber es kann zumindest schon mal ein Anfang dafür sein, dass Ganze regelmäßig im Auge zu behalten. All diese Fitness- und Gesundheitsdaten sind also fitbit-typisch sehr gelungen und bilden ein gutes Zusammenspiel. Chapeau, Google/Fitbit! 😉
Der Trainingsmodus der Pixel Watch 2
Schauen wir uns dann als nächstes nochmal den Trainingsmodus an. Hier gibt es zunächst mal sehr viele verschiedene Trainingsprofile, also eine riesige Auswahl. Zwei Modi fehlen mir hier aber: Ein Freiwasser-Schwimmmodus und ein Multisportmodus.
Während des Trainings kannst du dir bis zu 4 Datenfelder auf der Uhr anzeigen lassen, was in den meisten Fällen ausreicht, aber der Datenfreak in mir wünscht sich hier schon manchmal mehr Felder. Bei einigen Sportuhren sind hier zum Beispiel bis zu 6 oder sogar 8 Datenfelder möglich. Da wären wir dann wieder beim Thema “kleines Display“.
Was die Daten an sich angeht, hier hast du Zugriff auf die klassischen Statistiken, wie beim Laufen zum Beispiel die Strecke, Zeit, Herzfrequenz, das Tempo, Schritte, Kalorien oder die Höhe. Viel mehr dann aber auch nicht.
Also das ist so einer der Punkte, wo die Uhr auf jeden Fall nicht mit klassischen Sportuhren von Garmin, Polar, Coros oder Suunto mithalten kann.
Bei diesen Uhren kommen da dann nämlich nochmal so Statistiken, wie die Laufeffizienz, Bodenkontaktzeit oder vertikale Bewegung hinzu. Immer beliebter wird außerdem die Messung der Laufleistung in Watt, was zum Beispiel auch bei der Apple Watch mittlerweile möglich ist und auch die Samsung Galaxy Watch bietet deutlich mehr Auswahlmöglichkeiten. Die Pixel Watch 2 hält es hier aber weiter sehr minimalistisch, was in diesem Fall nicht positiv gemeint ist.
👉 Pacer Mode und Heart Rate Zone Mode als Trainingsunterstützung
Dafür kannst du aber verschiedene Zusatzmodi nutzen, wie zum Beispiel den “Pacer Mode“ oder den “Heart Rate Zone Mode“. Bei letzterem kannst du einen Herzfrequenzbereich festlegen, in dem du trainieren möchtest und dann informiert dich die Uhr, wenn du diesen verlässt und im “Pacer Modus“ hilft dir die Uhr dabei, die ideale Geschwindigkeit zu halten. Außerdem kannst du zum Beispiel auch auf ein bestimmtes Kalorienziel hintrainieren. Diese Modi sind auf jeden Fall ganz sinnvoll.
👉 keine externen Sensoren verwendbar
Was ich hingegen sehr schade finde, ist, dass man leider nach wie vor keine externen Sensoren mit der Uhr verbinden kann, also keine Brustgurte zur Messung der Herzfrequenz, aber zum Beispiel auch keine Trittfrequenzsensoren oder Leistungsmesser für das Radfahren.
Man kann die Sensoren über Bluetooth zwar theoretisch mit der Pixel Watch 2 verbinden, aber man kann sie eben nicht im vorinstallierten Fitbit Trainingsmodus nutzen. Das ist, wenn man die Uhr als Sportuhr bewertet, natürlich schon ein echtes No-Go.
Was im Vergleich mit klassischen Sportuhren hier auch fehlt, ist die Navigation. Du kannst auf der Uhr zwar logischerweise Google Maps nutzen, da es ja eine Google Uhr ist, aber im Trainingsmodus kannst du dich nicht navigieren lassen. Du kannst also keine Karten auf die Uhr laden und dich dann zum Beispiel beim Radfahren navigieren lassen. Das ist zum Beispiel auch bei der Apple Watch weiterhin ein großes Manko.
Das Positive hierbei ist, dass Google hier natürlich auch den Google Play Store anbietet, über den du Apps auf die Uhr laden kannst und den Funktionsumfang hier fast beliebig erweitern kannst. Bei Apple gibt es zum Beispiel alternativ die App WorkOutDoors, die eine Navigation während des Trainings ermöglicht, bei der Pixel Watch 2 habe ich hier bisher aber leider keine ähnlich gute App für gefunden.
So oder so sollte es im Optimalfall natürlich auch in der vorinstallierten Trainingsapp möglich sein. Eine weitere Sache, die du hier auf der Uhr nicht so wirklich vorfinden wirst, sind Trainingsanalyse-Apps.
Also bei Garmin, Suunto, Coros oder Polar hast du zum Beispiel Widgets zum Trainingsstatus, die dir anzeigen, welche Trainingseffekte du aktuell erzielst, oder du hast Widgets, wie die Trainingsbereitschaft, die dir angeben, welche Faktoren sich in welchem Maße auf deine Erholung auswirken und wie bereit du dann für dein nächstes Training bist.
Fitbit Abo Modell
Das bietet Fitbit so alles nicht. Zumindest in der kostenlosen Version. Es gibt nämlich auch noch eine Fitbit Premium Version, bei der dir zum Beispiel der so genannte Tagesform-Index angezeigt wird. Auch das erreicht natürlich nicht dieselbe Tiefe, wie bei klassischen Sportuhren, aber es geht zumindest mal in diese Richtung. Bei Fitbit Premium kommen dann zum Beispiel noch Workout-Videos, Rezepte und eine nochmal deutlich aufgeschlüsseltere Schlafanalyse hinzu.
Fitbit Premium ist beim Kauf der Pixel Watch 2 für 6 Monate kostenlos und kostet dann 8,99 im Monat oder 79,99 im Jahr, aber keine Sorge: Alles, was ich dir davor über die ganzen Fitbit-Funktionen erzählt habe, ist im kostenlosen Paket enthalten. Ich selber bin wirklich absolut kein Fan von Abo-Modellen und würde mir daher auch nie Fitbit Premium holen. Also alles, was du in diesem Testbericht gelesen hast und lesen wirst, ist im kostenlosen Fitbit Programm dabei.
Es ist meiner Meinung nach schon schade, dass man für eine rund 350 Euro teure Uhr nochmal monatlich draufzahlen muss, um bestimmte Funktionen zu erhalten.
Insgesamt sind aber auch die kostenlosen Gesundheits- und Fitnessfunktionen von Fitbit wirklich sehr gut und durchdacht.
Auch der kostenlose Trainingsmodus bietet durch Modi, wie den Herzfrequenz-Modus durchaus sinnvolle Dinge, aber im Vergleich mit Sportuhren fehlt hier schon noch einiges, wie vor allem die Navigation, die fortgeschrittenen Statistiken und Trainingsauswertungen, sowie auch die Kompatibilität mit Sensoren.
Wie gut ist die Pixel Watch 2 bei der GPS Genauigkeit?
Sprechen wir dann jetzt nochmal über die Genauigkeit der Pixel Watch 2 und fangen da beim GPS an. Wie auch schon die letztjährige Version bietet auch diese Uhr wieder einmal kein Multiband-GPS an, aber im letzten Jahr war die Uhr meinen Praxistests zufolge dennoch sehr genau. Wie sieht es also in diesem Jahr aus?
Hier habe ich erstmal meinen klassischen Waldtest gemacht, bei dem ich auf engen Waldwegen den möglichst gleichen Weg hin und zurücklaufe, sodass Hin- und Rückweg bei der Uhr genau übereinanderliegen sollten.
Und wie wir sehen hat die Uhr das auch ganz gut gemeistert. Zwischendurch gab es Ungenauigkeiten, aber das hält sich noch im Rahmen bei meiner Joggingrunde mit der Uhr.
Und hier siehst du auch nochmal verschiedene Uhren zum Vergleich, genauer gesagt die Polar Vantage V3, die Suunto Race, und die neue Apple Watch Ultra 2:
Da ist die Pixel Watch 2 jetzt auf jeden Fall nicht schlechter und reiht sich hier ganz gut ein. Einzig die Garmin Fenix 7 Pro, die du hier in Gelb siehst, die war da auf jeden Fall nochmal etwas genauer.
Soweit, so gut. Ich habe diesen Test aber, wie alle meine Tests, nicht nur einmal gemacht, sondern mehrfach. Bei einigen Versuchen wurde das GPS-Signal leider zwischendurch komplett verloren.
👉 das GPS Signal geht öfter verloren und wurde in der Praxis nicht erkannt.
Das waren leider keine Einzelfälle. Was mir auch oft aufgefallen ist, ist, dass es teilweise ewig gedauert hat, bis das GPS-Signal erkannt wurde.
Teilweise wollte ich loslaufen, habe auf das Go seitens des GPS gewartet, aber 5 Minuten lang ist erstmal nichts passiert. Das war mir ehrlich gesagt irgendwann zu blöd, sodass ich dann einfach losgelaufen bin.
Nach über 5 Minuten Laufzeit hat die Uhr dann immer noch das GPS-Signal gesucht, daher ist die Streckenaufzeichnung auch erst auf Hälfte meiner absolvierten Strecke gestartet, obwohl ich eigentlich deutlich vorher schon losgelaufen bin. Also ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber in diesem Jahr habe ich mit dem GPS der Pixel Watch 2 wirklich gar keine guten Erfahrungen gemacht.
Wie genau ist die Pixel Watch 2 bei der Pulsmessung?
Wie bereits gesagt, hat die Pixel Watch 2 ja jetzt eine Reihe von neuen Sensoren, die in Zusammenarbeit mit Fitbit erstellt wurden. Teil davon ist auch ein neuer optischer Pulssensor, der die Herzfrequenz nun deutlich genauer erfassen können soll. Aber stimmt das auch wirklich? Auch das habe ich in zahlreichen meiner Trainingseinheiten unter die Lupe genommen.
Dafür habe ich wie immer gleichzeitig einen Brustgurt getragen, und die Daten dann im Nachhinein miteinander verglichen.
Hier bei dieser Laufeinheit zum Beispiel sah es vor allem im Vergleich mit allen anderen Uhren, die ich bisher so getestet habe, leider echt nicht so gut aus. Also immer mal wieder zwischendurch gab es kleinere Ungenauigkeiten, insgesamt kann man mit dieser Messung sicherlich auch arbeiten, aber so wirklich genau ist das nicht.
Beim Krafttraining habe ich wie im letzten Jahr keine Möglichkeit gefunden, meine Trainingsdaten zu exportieren, da das anscheinend nur in Verbindung mit einer aufgezeichneten GPS-Route geht.
Das ist sehr schade, denn, wenn man sich die Daten mal Side-By-Side anguckt, dann finde ich, dass es eigentlich gar nicht schlecht aussieht, vor allem zum Ende des Workouts hin sehen beide Kurven echt sehr ähnlich aus. Der Durchschnittspuls beträgt laut Brustgurt 80 Schläge pro Minute, laut Uhr sind es 77. Der Maximalpuls ist laut Brustgurt bei 128, und das könnte laut diesem Graphen in der Fitbit App auch ungefähr passen.
Also ja, beim Krafttraining waren diese Ungenauigkeiten auch zu erwarten, da sie eigentlich bei allen Uhren auftreten, aber beim Laufen war ich schon etwas enttäuscht. Insgesamt bleiben, was die Pulsmessung angeht, also definitiv Restzweifel…
Zusammenfassung des Google Pixel Watch 2 Tests in Videoform
• schönes aber kleines AMOLED-Display
• viele gute Trainings- und Gesundheitsfunktionen
• sehr gute Fitbit App
Fazit: Wie schlägt sich die Google Pixel Watch 2 ?
Also gut, was können wir jetzt unterm Strich zur neuen Google Pixel Watch 2 festhalten?
Zunächst mal möchte ich hier betonen, dass ich in diesem Testbericht bei weitem nicht über alle Funktionen der Uhr gesprochen habe und das war auch gar nicht mein Ziel.
Dass die Uhr also eine gute Smartwatch ist, das bestreite ich gar nicht und das haben bestimmt auch schon ganz viele andere bewertet. In diesem Testbericht wollte ich dir einen Einblick geben, wie gut sich die Uhr als Sportuhr eignet.
Also wie gut tut sie das? Naja, es kommt darauf an. Zunächst einmal merkt man hier, dass Fitbit immer mehr in die Entwicklung der Uhr eingebunden wird. Vor allem die Fitness- und Gesundheitsfunktionen für den Alltag wissen auf jeden Fall zu überzeugen, also so etwas, wie das EKG oder die Messung der Hauttemperatur sind Dinge, die die meisten Sportuhren nicht können.
Eine EKG-Funktion hat zum Beispiel seitens Garmin nur die Venu 3, wobei das Ganze auch nur in den USA möglich ist, und dann noch die Polar Vantage V3, bei der auch starke Einschränkungen bestehen. Das ist also auf jeden Fall positiv.
Daneben finde ich persönlich bis auf die Tatsache, dass die Uhr etwas klein ist, auch das Design wieder einmal sehr gelungen. Die Uhr ist schlicht gehalten und auch die Bedienung und Menüführung ist super einfach und intuitiv, ganz getreu dem Motto “Weniger ist Mehr“. 😉
Auf der anderen Seite ist die Akkulaufzeit zwar besser geworden, aber noch lange nicht auf dem Niveau klassischer Sportuhren, es fehlt die Navigation während des Trainings, sowie auch fortgeschrittene Trainingsanalyse-Tools und die Kompatibilität zu externen Sensoren. Vor allem war die Uhr bei mir persönlich leider echt sehr ungenau, besonders mit dem GPS hatte ich immer wieder extreme Probleme, was die Uhr für meine Zwecke unbrauchbar machen würde.
Also ja, unterm Strich kann man sagen, dass Smartwatches mittlerweile sicherlich auch für Sportler zumindest mal eine Überlegung wert sind, wenn man denn mit den eben genannten Einschränkungen leben kann. Für iOS Nutzer haben wir da die Apple Watch, und das Android-Pendant könnte dann vielleicht irgendwann zumindest die Pixel Watch sein.
Ich hoffe jetzt aber erstmal, dass ich dir mit diesem Testbericht weiterhelfen konnte. Wenn du noch weitere Fragen oder Anregungen zu dieser Uhr hast, dann hinterlass doch gerne einen Kommentar. Ansonsten wünsche ich dir jetzt erstmal ganz viel Spaß mit deinem persönlichen Google Pixel Watch 2 Test! 😉
Autor: Bernd Lakenbrink
Bernd Lakenbrink ist Experte im Bereich Sportuhren. Sein fundiertes Wissen aus einem Master in Sports Technology an der Deutschen Hochschule in Köln und Praxistests unter Extrembedingungen wie u.a. die Besteigung des Kilimandscharos oder einer Tagestour auf die Zugspitze teilt er auf “Sport Technik”. Seinem Youtubekanal folgen bereits über 11 000 Leute.
Hier findest du seine vollständige Autorenbeschreibung.