Apple Watch Series 10 Testbericht – Lohnt sich das Upgrade?
Apple hat in diesem Jahr mit der Series 10 eine kleine Jubiläumsausgabe der Apple Watch herausgebracht. Wie immer habe ich die Uhr auf Herz und Nieren getestet, sie bei all meinen Sporteinheiten dabei gehabt und einfach rund um die Uhr getragen.
Als Sportler habe ich in diesem Jahr natürlich vor allem auf eine neue Apple Watch Ultra gehofft, doch leider hat Apple hier nur eine neue Farbe für die letztjährige Apple Ultra 2 vorgestellt. Mit der Series 10 ist aber dennoch eine neue Apple Watch herausgekommen und auch diese kommt zumindest mit ein paar spannenden Neuerungen.
In diesem Testbericht sprechen wir über alle Vor- und Nachteile der Uhr, wir vergleichen sie mit der Series 9 aus dem letzten Jahr und auch mit der Ultra 2, damit du genau weißt, ob diese Uhr die richtige Wahl für dich ist.
Wie in all meinen Testberichten gehe ich dabei vor allem auch auf die Sport- und Fitness- und Gesundheitsfunktionen ein. Ich zeige dir, wie genau die Uhr ist und wie sie sich generell in der Praxis schlägt. Also lass uns keine Zeit mehr verlieren und direkt starten, viel Spaß! 😉
Optik & Eckdaten
Die Apple Watch Series 10* ist nun in zwei neuen Größen verfügbar. Im letzten Jahr hatte man hier die Wahl zwischen 41 und 45 mm im Gehäusedurchmesser, in diesem Jahr sind es 42 und 46 mm, also minimal größer.neue Größen bei der Apple Watch Series 10
Ich selber habe hier die 45 mm Series 9 und nun die 46 mm Series 10 und ja… Fällt dieser Unterschied wirklich auf? Ich weiß es nicht… Trefft hier gerne euer eigenes Urteil!Jedenfalls ist dadurch auch das Display größer geworden und löst nun mit 416 x 496 Pixeln auf, während es im letzten Jahr bei der größeren Version noch 396 x 484 Pixel waren. Tatsächlich ist das Display sogar auch nochmal einen kleinen Ticken größer als das der Ultra 2, obwohl diese das deutlich größere Gehäuse hat. Die Displayränder sind also schmaler geworden.
Was die Helligkeit angeht sind hier wieder bis zu 2000 Nits möglich, also etwas weniger als die 3000 Nits der Ultra 2, aber das fällt eigentlich nur beim Nutzen der Taschenlampe auf.
Im umgekehrten Fall kann die Uhr auch bis auf 1 Nit heruntergeschraubt werden, um die Augen bei der Nachtnutzung zu schonen. Apple spricht hier jetzt generell von einem OLED Display mit weitem Sichtwinkel und verspricht, dass das Display bei Betrachtung aus schrägen Blickwinkeln bis zu 40% heller ist.
Ich konnte die Uhr im direkten Vergleich mit der der Series 9 betrachten und wenn man die beiden Seite-an-Seite anschaut, dann fällt in manchen Winkeln schon auf, dass das Display der Series 10 etwas besser abzulesen ist, aber ansonsten wäre mir das wohl kaum aufgefallen.
Eine Alltagssituation wäre hier zum Beispiel noch, wenn du auf dem Fahrrad sitzt und die Daten der Uhr aus einem Winkel betrachtest. In dem Fall ist die Series 10 jetzt eben minimal besser abzulesen, aber wie gesagt, das fällt jetzt nicht unbedingt direkt auf.
etwas dünner und geringes Gewicht als das Vorgängermodell
Was mir aber auf jeden Fall aufgefallen ist, ist, dass die Uhr nun dünner geworden ist. Also obwohl sie vom Gehäusedurchmesser etwas größer geworden ist, ist die Apple Watch Series 10* in der größeren Version mit 9,7 mm nun dünner als die größere Series 9 mit 10,7 mm. Die kleineren Versionen sind übrigens sowohl in diesem wie auch schon im letzten Jahr gleich dick.
Das dünnere Design wirkt sich auch aufs Gewicht aus, wenn auch nur minimal. Die 45 mm Series 10 wiegt in der Aluminium Variante 36,4 Gramm, die Series 9 wog noch 38,7 Gramm. Vor allem aber gibt es nun eine Titan-Version. Bisher konnte man sich nämlich zwischen Aluminium und Edelstahl entscheiden, letzteres wurde nun aber durch eine Titan-Option ersetzt.
Titan ist sowohl robuster, aber vor allem auch leichter als Edelstahl, sodass der Unterschied von jetzt 41,7 Gramm zu vorher 51,5 Gramm durchaus signifikant ist. Ich selber habe allerdings beide Uhren in der Aluminium Variante.
GPS + Cellular Versionen
Entscheiden kannst du dich wie immer dann auch noch, ob du die einfache GPS-Version oder “GPS + Cellular“ haben willst, wodurch die Uhr selber, also auch ohne verbundenes Smartphone, eine Internetverbindung herstellen kann.
verschiedene Armbänder verfügbar
Und natürlich gibt es auch wieder viele verschiedene Armbänder zur Auswahl, ich selber habe das grüne Nike Sport Armband, welches mir sehr gut gefällt, da es sehr leicht und angenehm zu tragen ist.
Aber ja, was die Optik angeht hat sich ehrlicherweise nicht so wirklich viel getan. Die Uhr ist größer, aber dennoch dünner und leichter und vor allem die neue Titan-Version bringt eine Veränderung zu den üblichen Edelstahl-Versionen. Der große Wurf, den viele mit der Version 10 erwartet haben ist die Uhr aber nicht, vielmehr eine kontinuierliche Weiterentwicklung mit kleinen Verbesserungen an verschiedenen Stellen.
Akkulaufzeit
Auch bei der Akkulaufzeit gibt es wenig Neues, was ich persönlich schade finde. Genauer gesagt sogar gar nichts, denn Apple macht hier die gleichen Akkulaufeit-Angaben für die Series 10, wie auch schon im letzten Jahr für die Series 9. Bei einer gut 30-minütigen Laufeinheit verbraucht die Series 10 bei mir 6% an Akku, die Series 9 hat bei der gleichen Einheit 9% verbraucht. Bei einer einstündigen Fahrradfahrt verbraucht die Series 10 11%, die Series 9 10%.
Letzten Endes hängt das immer von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wie häufig man das Display während des Trainings einschaltet, ob man die smarten Benachrichtigungen aktiviert hat und falls ja, wie viele Benachrichtigungen eingehen, die Helligkeit und vieles mehr. Letzten Endes habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Series 10 die gleiche Laufzeit hat, wie die vorherigen Apple Watches auch schon.
Bei durchgängiger Trainingsaufzeichnung könnte die Uhr hochgerechnet zum Beispiel so 8-10 Stunden an Training aufzeichnen. Ein Marathon oder auch eine etwas längere Wanderung sollten also drinsitzen, viel mehr dann aber auch nicht.
Im Normalbetrieb hält die Uhr bei mir so rund 1 ½ Tage, wie auch schon im letzten Jahr. Die Akkulaufzeit war ja leider noch nie so wirklich eine Stärke der Uhr.
schnelleres Laden möglich
Eine Neuerung ist, dass Apple für die Series 9 noch angegeben hat, dass diese in 45 Minuten von 0 auf 80% lädt, bei der Series 10 soll das nun schon in 30 Minuten möglich sein. Auch das wollte ich nicht einfach so stehen lassen, sondern in der Praxis testen. Sicher ist sicher…
Bei mir steht die Series 10 nach 30 Minuten sogar schon bei 85%, die Series 9 bei 70%. Nach 45 Minuten sind es dann 97% bei der Series 10, aber ebenfalls bereits 91% bei der Series 9. Beide Uhren laden also sehr schnell, aber die Series 10 lädt nun tatsächlich nochmal etwas schneller.
Fitness & Gesundheit
Auf diesem Blog widme ich mich normalerweise vor allem klassischen Sportuhren von Garmin, Polar, Suunto oder Coros. Da ich selber ein leidenschaftlicher Hobbysportler bin, interessiere ich mich bei Smartwatches immer sehr für die Sport-, Fitness- und Gesundheitsfunktionen. Wie steht es da also um die Apple Watch Series 10?
Zunächst mal hast du hier ganz klassisch wieder die Fitnessringe mit deinen täglichen Aktivitätsdaten, also den verbrannten Kalorien, der Aktivitätszeit, der Zeit im Stehen, Schritte, zurückgelegte Strecke, gelaufene Treppen und eine Liste deiner heutigen Aktivitäten. Die Ringe zeigen dir dann den Fortschritt zu deinen täglichen Zielen an und hast du diese Ziele erreicht, werden die Ringe sozusagen geschlossen. Die Ziele kannst du dabei natürlich selber festlegen.
Neuerungen bei Watch OS11 - Pausieren der Aktivitäten
Neu ist seit dem watchOS 11 Update in diesem Sommer, welches du allerdings auch ältere Apple Watches laden kannst, dass du die Ringe auch pausieren kannst für einen Tag, eine Woche oder auch einen Monat, also wenn du zum Beispiel verletzt bist, und du deine Erfolgsserie, also deine Awards, dann nicht brichst. Außerdem sind die Fitnessziele jetzt noch individueller anpassbar: Vorher konnte man hier einfach ein Ziel festlegen, nun kann man für jeden Tag der Woche individuelle Ziele festlegen.
Das ist natürlich vor allem dann sinnvoll, wenn man einfach manche Tage hat, an denen es nur schwer möglich ist, die Fitnessziele einzuhalten, während es an anderen Tagen einfacher ist, zum Beispiel, wenn man sehr lange Arbeitsschichten hat.
Und auch die App ist seit watchOS11 jetzt noch besser anpassbar, du kannst nämlich die Widgets jetzt hier so verschieben, anpassen oder löschen, wie es dir passt. Das heißt, du kannst dir die für dich interessantesten Statistiken ganz oben anzeigen lassen und die, die dich gar nicht interessieren, komplett ausblenden.
Für den Alltag stehen auf der Uhr dann noch viele weitere Messungen zur Verfügung, wie natürlich die Herzfrequenz, die Blutsauerstoffsättigung, also der SpO2-Wert, die Körpertemperatur oder zum Beispiel auch der Schlaf, wobei die Schlafdauer und zum Beispiel die Schlafphasen ermittelt werden.
Erkennung von Schlafapnoe
Außerdem kann die Uhr auch Schlafapnoe erkennen. Das ist eine Krankheit, bei der die Atmung im Schlaf wiederholt aussetzt, diese wird oftmals nicht diagnostiziert, daher ist es durchaus sinnvoll, das Ganze mit der Apple Watch im Auge zu behalten.
Die Uhr macht dich aber wirklich nur auf Auffälligkeiten aufmerksam, also im Zweifelsfall solltest du dich bei diesem, wie auch allen anderen Gesundheitswerten natürlich nicht nur auf die Uhr verlassen, sondern stattdessen einen Arzt aufsuchen.
Du kannst dir auch Alarme einstellen, wenn zum Beispiel deine Herzfrequenz zu hoch oder niedrig ist oder wenn dein Herzrhythmus unregelmäßig ist.
EKG Messung
Erwähnenswert ist hier auch noch die EKG-Messung, du kannst mit der Uhr nämlich direkt am Handgelenk ein Elektrokardiogramm aufzeichnen, eine Funktion, die die meisten Sportuhren vermissen lassen. Bei Garmin Uhren zum Beispiel ist diese Funktion zwar theoretisch bei einigen Uhren möglich, jedoch fehlt für die Nutzung in Europa noch die Lizenz.
Vitalzeichen App
Eine ganz interessante Neuerung im Vergleich zum letzten Jahr, die uns ebenfalls mit dem watchOS 11 Update in diesem Sommer vorgestellt wurde, ist die so genannte „Vitals“ bzw. „Vitalzeichen“ App. Das ist einfach eine App, in der du die wichtigsten Gesundheitsdaten auf einen Blick sehen kannst. Dazu zählen die Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hauttemperatur, Schlafdauer und Blutsauerstoff.
Dafür gab es ja auch vorher schon separate Apps, aber nun sind diese Daten eben alle auch zusätzlich nochmal zusammengetragen in einer App. Das kennen wir von Garmin ja zum Beispiel vom „Morgenbericht“, bei dem du die wichtigsten Daten beim Aufwachen angezeigt bekommst oder dem „Health Snapshot“ Feature.
In dieser „Vitalzeichen“ App kannst du dann auch sehen, ob diese Daten im Normalbereich liegen und wenn sich zwei oder mehr Messwerte außerhalb dieses Bereichs befinden, kannst du zum Beispiel auch eine Benachrichtigung erhalten.
Du erhälst dann auch Infos, wieso dies der Fall sein könnte, also zum Beispiel weil du in höheren Regionen in den Bergen unterwegs bist, was einen Einfluss auf deinen Blutsauerstoff haben könnte, weil du Alkohol konsumierst hast oder vielleicht auch einfach krank bist. Was genau der Grund ist, kann die Uhr natürlich nicht wissen, dir werden hier also einfach ein paar Faktoren aufgelistet, an denen es liegen könnte.
Der angesprochene Normalbereich wird dabei automatisch berechnet, während du schläfst. Du siehst dann eben zum Beispiel, dass deine Herzfrequenz in der vergangenen Nacht deutlich über deinen normalen Werten lag und so weiter.
Die „Vitals“ App soll also einfach dazu dienen, einen schnellen Blick auf die wichtigsten Gesundheitsdaten zu haben und einfach zu beobachten, ob diese sich im Normalbereich befinden.
Sport & Trainingsfunktionen
Springen wir dann jetzt auch nochmal in den Trainingsmodus der Apple Watch Series 10*. Die Apple Watch Series 10 bietet auch wieder eine Vielzahl an verschiedenen Sportmodi, darunter erfreulicherweise auch einen Multisportmodus für alle Triathleten und auch das Freiwasserschwimmen ist hier mit dabei.
Was das Schwimmen angeht hat die Series 10 jetzt einen neuen Tiefenmesser, sowie einen Wassertemperatursensor. Im Gegensatz zur Ultra 2 ist sie damit zwar nicht für das Tauchen oder Wassersport bei hohen Geschwindigkeiten, wie zum Beispiel Wasserski geeignet, aber für das Schwimmen und Schnorcheln können dadurch nun mehr Informationen bereitgestellt werden als noch bei der Series 9.
Speziell für das Schnorcheln kannst du auch noch die Oceanic+ App aus dem AppStore herunterladen.
Intervallworkouts festlegbar
Außerdem kannst du jetzt auch beim Schwimmen Intervallworkouts erstellen und siehst dann auf der Uhr, wann es ins nächste Intervall geht. Beim Laufen und Radfahren geht das natürlich auch und generell gibt es nun eine so genannte „Up Next“ oder „Als Nächstes“ Ansicht für alle selbst erstellten Intervallworkouts, wo du siehst, wie viel noch für den aktuellen Abschnitt verbleiben und welcher als nächstes erfolgt. Du kannst aber auch Trainingseinheiten von externen Apps, wie TrainingPeaks, importieren.
Beim Laufen kann die Uhr neben Klassikern, wie der Distanz oder Geschwindigkeit auch so etwas wie die Schrittlänge, die Schrittfrequenz, die vertikale Bewegung und die Bodenkontaktzeit messen. Außerdem kann sie auch direkt am Handgelenk die Laufleistung messen. Auch wenn die Daten hier nicht ganz die Tiefe von Garmin, Polar, Suunto oder Coros erreichen, gibt es hier eine sehr gute Auswahl.
Für das Radfahren ist die Uhr mit externen Sensoren wie vor allem Leistungsmessern kompatibel, das heißt sie kann auch hier fortgeschrittene Metriken, wie die Trittfrequenz oder die Radleistung ermitteln.
Live Übertragung an die Iphone App
Außerdem kannst du die Datenfelder der Uhr auch Live auf einem verbundenen iPhone darstellen lassen. Also wenn du mit dem Rad unterwegs bist, kannst du dein iPhone quasi als Radcomputer nutzen, indem du dir die gemessenen Daten der Apple Watch anzeigen lässt.
Du musst also nicht immer dein Handgelenk zu dir drehen bzw. die Hand vom Lenker nehmen. Sicherheit geht nun mal vor! 😉
Tools zur Trainingsanalyse
In den letzten Jahren habe ich bei den Apple Watches immer wieder kritisiert, dass diese zwar einen ganz guten Trainingsmodus hatten, aber abseits dessen keine wirklichen Tools zur langfristigen Trainingsanalyse angeboten haben, also Apps oder Widgets, mit denen man seine langfristige Fitnesszustands-Entwicklung im Auge behalten kann.
Und auch hier wurde uns schon mit dem watchOS11 Update im Sommer ein neues Feature beschert, welches diese Lücke geschlossen hat. In der alt bekannten Aktivitäts-App findest du nun nämlich einen extra Bereich zu deiner Trainingsbelastung.
Zunächst mal kannst du nach jedem Training angeben, wie anstrengend es war. Dafür dient eine Skala von 1 bis 10 und das Rating siehst du dann natürlich auch in der Trainingszusammenfassung. Bei 17 Sportprofilen, also natürlich den Klassikern, wie Laufen oder Radfahren, wird übrigens auch automatisch ein Wert zugeteilt, den du aber natürlich dann auch noch anpassen kannst. Das wiederum dient dann als Basis für die Einschätzung deiner Trainingsbelastung.
Dafür wird deine Trainingsbelastung der letzten 28 Tage berechnet und dann auch noch die der letzten 7 Tage und dann wird geguckt, ob die 7-Tage Belastung über oder unter der 28-Tage Belastung lag. Dadurch kannst du das Ganze in Relation setzen und sehen, ob du deinen Körper aktuell über- oder unterforderst oder genau auf dem richtigen Weg bist.
Also hier auf diesen Bildern ist die weiße Linie deine durchschnittliche Trainingsbelastung der letzten 28 Tage und die andere Linie die der letzten 7 Tage. Dann siehst du in 5 Kategorien außerdem, ob deine Belastung, „deutlich unter“, „unter“, „konstant“, „über “ oder „deutlich über“ deiner langfristigen Belastung liegt.
Das kennen wir zum Beispiel in einer ähnlichen Form von Garmin, bei dem das Ganze unter chronischer Belastung, akuter Belastung und dem resultierenden Belastungsverhältnis bekannt ist. Auch bei anderen Herstellern wird die Trainingsbelastung auf ähnliche Art berechnet. Häufig resultiert das dann aber in einem bestimmten Wert, also einer konkreten Zahl für deine Trainingsbelastung.
Mit diesen Zahlen können die meisten Menschen ehrlicherweise eher wenig anfangen und deswegen verzichtet Apple auch gänzlich darauf und wählt stattdessen diese relativen Angaben, aber genau das ist für die meisten Menschen das Entscheidende. Trainiere ich aktuell zu viel? Zu wenig? Genau das siehst du hier. Das ist für Sportler auf jeden Fall ein sehr erfreuliches Upgrade und wird für die allermeisten in dieser Form sicherlich auch ausreichen.
Dennoch muss man sagen, dass die Analysen klassischer Sportuhrenhersteller hier schon nochmal etwas mehr in die Tiefe gehen, wie zum Beispiel bei Garmins Trainingsbereitschaft-Widget, wo du eine genaue Aufschlüsselung aller Faktoren siehst.
So z.B. die Faktoren die beeinflussen, wie bereit du für deine nächste intensive Trainingseinheit bist oder der Trainingsstatus, der dir anzeigt, welche Reize du aktuell setzt.
Aber ich will die Apple Watch 10 überhaupt nicht schlechtreden, die neue Funktion zur Trainingsbelastung ist sehr gelungen und ich habe mich sehr darüber gefreut. Generell muss man aber sagen, dass die meisten der Neuerungen wie gesagt in diesem Sommer mit dem watchOS11 Update vorgestellt wurden, welches bis zurück zur Series 6 genutzt werden kann.
Also die meisten der Neuerungen im Bereich Sport & Fitness sind softwarebezogen, und somit nicht nur exklusiv der Series 10 vorbehalten, ich kann sie also zum Beispiel auch bei meiner Series 9 nutzen.
Wassertiefe und -temperatur messbar
Ausnahmen sind hier zum Beispiel die schon erwähnten, neuen Tiefen- und Wassertemperatursensoren für das Schwimmen, die wirklich auf die neue Hardware bezogen sind und somit nicht auf älteren Apple Watches genutzt werden können.
GPS & Navigationsfunktionen
Kommen wir dann als nächstes zu den Punkten GPS & Navigation. Ähnlich wie bei der langfristigen Trainingsanalyse war auch das lange Zeit ein Punkt, bei dem die Apple Watch klassischen Sportuhren hinterhergehinkt hat. Doch auch hier wurde durch das watchOS 11 Update nachgeholfen. Du kannst nun nämlich auch Routen auf die Uhr laden und dich offline navigieren lassen.
Das ist für Sportler und vor allem für Wanderer oder Trailläufer auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung zu den Navigationsfunktionen. Das klappt aber wie gesagt erstmal nur für laufbasierte Aktivitäten, also Laufen, Wandern und Co. und leider nicht für das Radfahren. Außerdem kannst du das Ganze eben wie gesagt nur in der Karten App nutzen, also es gibt keine Navigationsfunktionen im Trainingsmodus selber.
Du kannst also ein Training aufzeichnen und die Karten App nutzen, musst dann aber zwischen diesen beiden Apps hin- und herspringen.
Hierfür kannst du über dein Smartphone zunächst mal einen Kartenbereich auswählen, den du downloaden willst und kannst diesen dann auch deine auf deine Apple Watch laden. Hier kannst du dann die Karten-App nutzen und hast diese Karte dann eben auch offline zur Verfügung.
Erstellung von laufbasierten Routen möglich
Außerdem kannst du für laufbasierte Aktivitäten in der Karten-App auf deinem Smartphone auch selber Routen zusammenstellen, das heißt es wird nicht mehr einfach nur der schnellste Weg von A nach B berechnet, sondern zum Beispiel beim Wandern, wo man ja vielleicht nicht immer den schnellsten, sondern den schönsten Weg auswählen will, kann man nun eben selber eine Route erstellen und diese dann auf die Uhr laden.
Das ist für Sportler und vor allem für Wanderer oder Trailläufer auf jeden Fall eine sinnvolle Ergänzung zu den Navigationsfunktionen. Das klappt aber wie gesagt erstmal nur für laufbasierte Aktivitäten, also Laufen, Wandern und Co. und leider nicht für das Radfahren.
Außerdem kannst du das Ganze eben wie gesagt nur in der Karten App nutzen, also es gibt keine Navigationsfunktionen im Trainingsmodus selber. Du kannst also ein Training aufzeichnen und die Karten App nutzen, musst dann aber zwischen diesen beiden Apps hin- und herspringen.
Auch beim Radfahren, wo es dann auch mal stadtauswärts ging, hat die Uhr einen guten Job gemacht. Auch hier ist sie gut auf der absolvierten Strecke geblieben, zeichnet die Ecken sauber auf und ist auch hier einfach wieder verlässlich und genau
Wenn du meinen Blog schon etwas länger verfolgst, kennst du auch meinen Waldtest, bei dem ich auf einem engen Waldweg die gleiche Strecke hin- und zurück absolviere, um das GPS nochmal etwas härter auf die Probe zu stellen
Die Series 10 hat das sehr gut aufgezeichnet, denn wie wir sehen liegen der aufgezeichnete Hin- und Rückweg sehr gut übereinander. Natürlich habe ich das, wie immer nicht nur einmal getestet, sondern viele Male, hier siehst du noch eine zweite Aufzeichnung, und auch hier gibt es nicht wirklich etwas zu meckern.
Pulsmessung
Eine Sache, bei der die Apple Watch klassischen Sportuhren von Garmin und Co. meinen Erfahrungen zufolge deutlich voraus ist und bei der sie in all meinen Tests bisher mit Abstand am besten abgeschnitten hat, ist die optische Pulsmessung. Sie ist bisher nämlich die einzige Uhr gewesen, die bei mir auch bei schwieriger zu trackenden Sportarten, wie dem Krafttraining genaue Herzfrequenzwerte ausgespuckt hat.
Die Series 10 hat hier den gleichen Sensor verbaut wie die Series 9, aber auch hier wollte ich natürlich checken, wie genau die Messungen sind.
Hier siehst du in Blau die Daten der Apple Watch Series 10 und in Rot die eines Brustgurts, und zwar in diesem Fall für eine meiner Laufeinheiten:
Wie wir sehen, sind beide Kurven ja nahezu identisch, also hier war die Apple Watch wie gewohnt sehr genau. Auch der Durchschnittspuls weicht hier nur um 0,17 Schläge pro Minute vom Brustgurt ab, also das war sehr gut.
Hier siehst du das Ganze dann nochmal für das Radfahren und hier könnte es echt nicht besser aussehen:
Die Uhr hat alle Herzfrequenz-Schwankungen perfekt erkannt und der Durchschnittspuls weicht nur um 0,05 Schläge pro Minute vom Brustgurt ab, also echt ein perfektes Ergebnis!
Beim Schwimmen war es sogar die beste Aufzeichnung, die ich bisher gesehen habeDa hier immer wieder Wasser zwischen die Uhr und das Handgelenk kommt, ist die Pulsmessung hier eigentlich sehr schwer, sodass die meisten Uhren hier auch sehr ungenaue Ergebnisse liefern, aber die Apple Watch hat bis auf eine kleine Ungenauigkeit zu Beginn echt einen richtig guten Job gemacht. Der Durchschnittspuls weicht auch nur um weniger als einen halben Schlag pro Minute vom Brustgurt ab, also hier war ich sehr positiv überrascht.
Und auch beim Krafttraining war das wieder einmal der Fall:
Es gab hier zwar zwischendurch Abweichungen zum Brustgurt, aber die Messung der Apple Watch ist hier, wie auch schon in den letzten Jahren noch so genau, dass ich hier guten Gewissens auf einen Brustgurt verzichten könnte und das ist meinen Erfahrungen zufolge bei keiner anderen Uhr der Fall.
Also was auch immer Apple hier softwareseitig für den Pulssensor macht, es funktioniert und macht die Uhr zumindest laut meinen Tests auch weiterhin zur genauesten auf dem Markt. Chapeau, Apple! 😉
Testbericht Apple Watch 10 in Videoform
Fazit
Für mich persönlich wäre das aber nicht Grund genug von zum Beispiel der Series 9 oder auch Series 8 zu dieser Uhr zu wechseln. Und auch die Ultra 2 hat mit dessen besserer Akkulaufzeit, der Tauglichkeit zum Sporttauchen oder der Sirene noch eine Daseinsberechtigung, auch wenn sie ja jetzt ein Jahr älter als die Series 10 ist.Also gut, was können wir jetzt unterm Strich zur neuen Apple Watch Series 10* festhalten? Vergleicht man sie mit der Series 9 zum Zeitpunkt dessen Vorstellung im letzten Jahr, so sind in diesem Jahr besonders für Sportler auf jeden Fall einige erfreuliche Neuerungen mit dabei. Die Apps zu den Vitalzeichen und der Trainingsbelastung gewähren einen deutlich besseren Einblick des eigenen Fitnesszustands, beim Schwimmen gibt es Intervallworkouts, die Fitnessringe inklusive der App sind besser individualisierbar und du kannst nun Routen auf die Uhr laden.
Das klingt natürlich alles sehr gut, dazu muss man allerdings wie bereits erwähnt sagen, dass diese Dinge alle softwarebezogen sind und somit auch auf älteren Apple Watches bis zurück zur Series 6 genutzt werden können. Allzu viel an der Hardware hat sich hingegen nicht getan. Ja, die Uhr ist etwas größer, dünner und leichter, das Display ist größer und etwas besser ablesbar, es gibt eine neue Titan-Version und die neuen Tiefen- und Wassertemperatursensoren.
Autor: Bernd Lakenbrink
Bernd Lakenbrink ist Experte im Bereich Sportuhren. Sein fundiertes Wissen aus einem Master in Sports Technology an der Deutschen Hochschule in Köln und Praxistests unter Extrembedingungen wie u.a. die Besteigung des Kilimandscharos oder einer Tagestour auf die Zugspitze teilt er auf “Sport Technik”. Seinem Youtubekanal folgen bereits über 11 000 Leute.
Hier findest du seine vollständige Autorenbeschreibung.